Finma

Finma-Chef sagt «Greenwashing» den Kampf an

Keystone-SDA
Keystone-SDA

Bern,

Die Finma hat im letzten Jahr ein erhöhtes Risiko für Greenwashing festgelegt. Nachhaltige Fonds müssen transparenter werden, so die Forderung des Finma-Chefs.

Stefan Walter
«Greenwashing untergräbt das Vertrauen der Anlegerinnen und Anleger», sagte der Finma-Chef. (Archivbild) - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Finma-Chef Stefan Walter will gegen Greenwashing vorgehen.
  • Laut ihm halten nachhaltige Fonds nicht immer, was sie versprechen.
  • Im vergangenen Jahr konnte ein erhöhtes Risiko für Greenwashing festgestellt werden.

Nachhaltige Fonds sollen halten, was sie versprechen. Das fordert Finma-Chef Stefan Walter. Heute sei dies nicht immer der Fall.

«Greenwashing untergräbt das Vertrauen der Anlegerinnen und Anleger», sagte der Finma-Chef am Freitag am Asset Management Day in Bern. Die Finma achte deshalb darauf, ob bei als «nachhaltig» angepriesenen Fonds die versprochenen Nachhaltigkeitsmerkmale «klar und nachvollziehbar» erklärt seien.

«Denn leider hält nicht jedes Nachhaltigkeitsversprechen, was es verspricht.»

Die Finma habe im vergangenen Jahr ein erhöhtes Risiko für Greenwashing festgestellt. Die Behörde habe aber wegen «lückenhaften gesetzlichen Grundlagen» nur eine beschränkte Handhabe.

Mehr als Selbstregulierung nötig

Dies dürfte laut Walter mittelfristig auch so bleiben, nachdem der Bundesrat auf zusätzliche regulatorische Schritte zur Greenwashing-Bekämpfung verzichtet habe. Seiner Meinung nach stellen die Selbstregulierungen der Branchenverbände zwar einen Fortschritt dar.

«Aber es ist noch nicht genug», so Walter. Es brauche «aufsichtsrechtliche Mindestanforderungen», etwa einheitliche Definitionen oder Regeln zur Produkttransparenz.

Verbesserungspotenzial sieht der Finma-Chef auch im Bereich Cybergefahren. Viele Institute würden Angriffe zwar rasch erkennen, es fehle jedoch häufig an klaren Reaktionsplänen und Zuständigkeiten.

Haltest du das sogenannte «Greenwashing» für ein Problem?

«Dies ist ein gefährliches Defizit, das im Ernstfall zu erheblichen Schäden führen kann.» Sorgen macht der Finma in diesem Zusammenhang der Trend zu Outsourcing.

Die Auslagerung wesentlicher Funktionen sei ein zentrales operationelles Risiko. Die Finma führe daher auch Vor-Ort-Kontrollen durch, bei den beaufsichtigten Instituten, aber auch bei deren Dienstleistern, sagte Walter.

Mehr zum Thema:

Kommentare

User #3964 (nicht angemeldet)

Nur die Post darf Wälder kaufen. LG, die Finma...

User #3964 (nicht angemeldet)

Der sollte besser schauen was die Gemeinden und der Staat so machen...

Weiterlesen

finma
3 Interaktionen
Stellungnahme
Informationskompetenz
Um 12 Prozent
EU Wahlen Europaparlament Strassburg
21 Interaktionen
Bei Produkten

MEHR FINMA

Finma
3 Interaktionen
Bei Banken
Stefan Walter
5 Interaktionen
Forderung

MEHR AUS STADT BERN

2 Interaktionen
Bern
Tour de Suisse
Kanton Bern
yb
52 Interaktionen
Ehefrau schlägt Alarm