Facebook sponsert einen Anlass, an dem der umstrittene Supreme-Court-Richter Brett Kavanaugh auftritt. Es ist kein Einzelfall.
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Mark Zuckerberg, Chef von Facebook. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Facebook sponsert einen Anlass der rechten Federalist Society.
  • Die Anwalts-Lobby hat den umstrittenen Richter Brett Kavanaugh eingeladen.

Dass Unternehmen Anlässe sponsern, ist normal. Auch Facebook tut dies. Bei der jährlichen Gala der Federalist Society ist das soziale Netzwerk «Gold Sponsor». Doch dafür hagelt es Kritik.

Grund: Die rechte Anwalts-Lobbyorganisation setzt sich seit Jahrzehnten dafür ein, konservative Richter in den US-Gerichten zu platzieren. So hat Federalist Society die Nomination des umstrittenen Supreme-Court-Richters Brett Kavanaugh durchgeboxt.

Christine Blasey Ford: «Ich glaube, Kavanaugh wollte mich vergewaltigen.»

Obwohl dem Katholiken mehrere Frauen sexuellen Missbrauch vorwerfen, wurde er im Senat knapp zum Obersten Richter ernannt. Ein einziger Demokrat stimmte für Kavanaugh, es war die knappste Supreme-Court-Bestätigung seit 1881.

An der Gala war Kavanaugh als Redner eingeladen. Als das Facebook-Sponsoring an die Öffentlichkeit kam, führte dies zu einem Aufschrei in den sozialen Netzwerken.

Und nicht nur das: Demonstranten protestierten mit einem grossen Bildschirm am Anlass. Dabei zeigten sie das Video aus den Anhörungen von Christine Blasey Ford, welche Kavanaugh der versuchten Vergewaltigung bezichtigt.

Es ist nicht das erste Mal, dass Facebook im Fall Kavanaugh eine schlechte Falle macht. Joel Kaplan, Facebooks Vize, wenn es um Richtlinien geht, sass während der Anhörung hinter dem umstrittenen Juristen.

«Facebook sollte nicht die Rehabilitierung von Brett Kavanaughs Ruf unterstützen, wenn Dr. Blasey Ford nicht in der Lage ist, ein normales Leben zu führen», sagt Katie O'Connor von der Nichtregierungsorganisation Demand Justice gegenüber «The Verge».

Wie viel Facebook für das Sponsoring der Gala zahlt, ist unklar. Ein Sprecher des Unternehmens gab an, ein breites Spektrum an politischen Organisationen zu unterstützen.

Kaplans Auftritt sorgte damals auch innerhalb von Facebook für Kritik. Die «New York Times» berichtete damals, die Mitarbeiter seien «schockiert und wütend» gewesen. Kaplan hat sich später entschuldigt.

Mark Zuckerberg will Falschmeldungen in politischer Werbung nicht entfernen.

Werbung mit falschen Fakten

Bei politischen Themen zeigt Facebook immer wieder unsensibel. Jüngst machte das soziale Netzwerk Schlagzeilen, weil es sich weigert, politische Werbung zu überprüfen.

Konkurrentin Twitter hat politische Werbung gar verbannt. Man sehe dies als «Gefahr für die Demokratie», so die Begründung. Nach der Wahl von Präsident Donald Trump stellte sich heraus, dass über soziale Netzwerke – allen voran Facebook – gezielt Falschnachrichten über politische Gegner verbreitet wurden.

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