Feuchtfröhliches Büro-Weihnachten? Nicht für die Mitarbeiter von Google. Wegen Vorwürfen sexueller Belästigung bleibt dort der Bierhahn zu.
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Das Logo von Google an einem Firmengebäude des Konzerns. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Im Zuge der #metoo Debatte traten auch bei Google Missbrauchsfälle zu Tage.
  • Als Konsequenz verbietet Google CEO Sundar Pichai exzessiven Alkoholkonsum.
  • Auch an den bevorstehenden Weihnachtsfeierlichkeiten soll der Bierhahn zugedreht werden.

Das Jahr 2018 war geprägt vom Dialog über sexuelle Belästigung. Da waren #metoo und #timesup, eine Debatte über die sexuellen Übergriffe des obersten US-Richters Brett Kavanaugh und immer mehr Frauen, die sich mit ihren Geschichten von sexuellem Missbrauch an die Öffentlichkeit wagten.

Am Pranger landete schliesslich auch Google. Als ein übergriffiger, hoch dotierter Mitarbeiter entlassen wurde, bekam er allerdings eine grosszügige Abfindung. Das kam zahlreichen anderen Mitarbeitern in den falschen Hals, worauf es zu Protest-Walk-Outs in fast allen Google Niederlassungen gekommen ist.

Konsequenzen ergriffen

Die Proteste wiederum nahmen sich Google-CEO Sundar Pichai und seine Crew zu Herzen und erarbeiteten einen Aktionsplan gegen sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz. Das Melden von sexueller Belästigung soll einfacher und anonym von statten gehen und direktere Konsequenzen für die Täter haben.

Ein weiterer Punkt: Der Alkohol. «Belästigung ist nie akzeptabel und Alkohol nie eine Entschuldigung», schreibt Pichai an seine Mitarbeiter. Doch 20 Prozent aller Klagen wegen sexueller Belästigung seien gegen einen an- oder betrunkenen Täter gemacht worden. «Exzessiver Alkoholkonsum ist bei der Arbeit, dem Ausführen von Google Aufträgen oder beim Besuch eines Google-Events im oder ausserhalb des Büros verboten», so Pichai weiter.

An den Weihnachtsfeierlichkeiten von Google soll künftig weniger oder gar kein Alkohol fliessen.
An den Weihnachtsfeierlichkeiten von Google soll künftig weniger oder gar kein Alkohol fliessen. - Pixabay

Es liege bei den Chefs der verschiedenen Google Standorte, ihre Mitarbeiter dazu anzuhalten, möglichst wenig zu trinken. «Viele Teams haben eine Zwei-Drink-Regel eingeführt. Bei anderen gibt es Trink-Ticket-Systeme.»

Alkoholfreies Fest

Wie Nau weiss, sind von der Alkohol-Einschränkung auch die Weihnachtsfeierlichkeiten der verschiedenen Google-Standorte betroffen. Statt ein rauschendes Fest mit reichlich Alkohol zu feiern – wofür Google und seine Mitarbeiter bisher bekannt waren – sollen alkoholfreie Getränke ausgegeben werden und der Bierhahn trocken bleiben.

Ob das Feiern den Googlern so verleidet? Oder können die Tech-Mitarbeiter auch ohne Bier, Schnapps und Promille ordentlich feiern? Das wird sich bald zeigen. Google Schweiz wollte das alkoholfreie Weihnachtsfest gegenüber Nau nicht kommentieren.

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