Facebook verschärft seine Livestream-Regeln nach Anschlag von Christchurch

AFP
AFP

USA,

Als Reaktion auf den Anschlag von Christchurch will Facebook seine Regeln für Livestreams deutlich verschärfen.

Gedenken an Anschlagsort in Christchurch
Gedenken an Anschlagsort in Christchurch - AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Strengeres Vorgehen gegen Hass im Netz angekündigt.

Nutzer, die extremistische Inhalte in dem Netzwerk verbreiten, dürfen die Streamingfunktion in Zukunft nicht mehr nutzen, wie der Internetkonzern am Mittwoch mitteilte. Zwei Monate nach den Anschlägen eines Rechtsextremen auf zwei Moscheen in Christchurch wollen Neuseelands Premierministerin Jacinda Ardern und Frankreichs Ministerpräsident Emmanuel Macron am Mittwoch einen Aufruf zum Kampf gegen Hass im Internet vorstellen.

«Nach den furchtbaren Terroranschlägen in Neuseeland haben wir überprüft, was wir tun können, damit unser Dienst nicht verwendet wird, um anderen zu schaden oder Hass zu verbreiten», erklärte Facebook-Vertreter Guy Rosen. Die strengeren Regeln sollen demnach in den kommenden Wochen eingeführt werden. Schon nach einem einzigen Verstoss könne künftig in schweren Fällen der Zugang zur Livestreaming-Funktion blockiert werden.

Der australische Rechtsextremist Brenton Tarrant hatte den Anschlag, bei dem er im März in Christchurch 51 Menschen erschoss, live bei Facebook übertragen. Zahlreiche Nutzer hatten das Video anschliessend weiterverbreitet. Facebook-Vertreter Rosen räumte am Mittwoch ein, seine Technologie sei der Weiterverbreitung des Videos nicht gewachsen gewesen: «Eine der Herausforderungen in den Tagen nach dem Anschlag war die Verbreitung zahlreicher Varianten von dem Anschlagsvideo», erklärte er. Nutzer hätten - teilweise unwissentlich - bearbeitete Versionen weiterverbreitet, die für die Facebook-Filter schwer zu erkennen und deshalb nicht blockiert worden seien.

Ardern und Macron wollen ihren Aufruf zum Kampf gegen Hass im Internet gemeinsam bei einem Treffen mit Vertretern Grossbritanniens, Kanadas, Norwegens, Jordaniens und aus dem Senegal in Paris starten. «Wir müssen das Problem in den Griff bekommen, bevor weiterer Schaden angerichtet wird», sagte Ardern am Mittwoch dem Sender CNN. Es gehe darum, dass die Internet-Unternehmen «sagen, dass sie auch eine Rolle dabei spielen».

Parallel findet in Paris ein Treffen unter dem Motto «Tech for Good» (Technologie für das Gute) statt. Daran nehmen auch Vertreter von Twitter, Microsoft, Google, Wikipedia, Facebook und Uber statt.

Kommentare

Weiterlesen

Bürgenstock
125 Interaktionen
Auf Bürgenstock
Studium
12 Interaktionen
Mehr Arbeitslose

MEHR IN NEWS

Donald Trump
Geschenk für Trump
Schweizer Wirtschaft
101,3 Zähler
lawine
Lawine in Südtirol
Kollision Luzern KKS
Kanton Luzern

MEHR AUS USA

ps plus
Nach Kritik
Ukraine Trump Tomahawks Pentagon
3 Interaktionen
Tomahawks für Ukraine
Huntingdon
Donald Trump
1 Interaktionen
USA