Facebook-Chef Zuckerberg und Macron beraten über Hass im Netz
Mark Zuckerberg und Emmanuel Macron diskutierten in Paris über Hass im Internet und wie er künftig verhindert werden kann.

Das Wichtigste in Kürze
- Mark Zuckerberg und Emmanuel Macron besprachen in Paris den Kampf gegen Hass im Internet.
- Frankreich will diskriminierende Posts im Internet verschwinden lassen.
Facebook-Chef Mark Zuckerberg hat sich mit Frankreichs Präsident Emmanuel Macron über den Kampf gegen Hass im Internet beraten. Bei den Beratungen im Pariser Elysée-Palast stand am Freitag ein Gesetzentwurf besonders im Mittelpunkt. Nach diesem Entwurf sollen Betreiber von Online-Netzwerken Aufrufe zum Hass innerhalb von 24 Stunden nach einer Beschwerde löschen.
Macron hatte das Gesetz gegen Hass im Netz nach einer Serie antisemitischer Vorfälle angekündigt. Damit sollen Aufrufe zur Diskriminierung aufgrund von «Rasse, Religion, Geschlecht, sexueller Orientierung oder Behinderung» aus dem Internet verschwinden.
Französische Regierung möchte EU-weit Behörden
Seit Januar 2018 gibt es in Deutschland das sogenannte Netzwerkdurchsetzungsgesetz. Es verpflichtet Betreiber sozialer Netzwerke zur Löschung von Falschnachrichten und Hass-Posts binnen 24 Stunden. Bei systematischen Verstössen drohen Bussgelder von bis zu 56 Millionen Franken.
Bereits vor dem Treffen schlug die französische Regierung die Einrichtung einer Behörde in jedem EU-Land vor. Diese Behörden sollen über die Transparenz in Online-Netzwerken wachen.

Internet-Gigant Facebook in Kritik
Facebook war zuletzt unter anderem wegen massiver Sicherheitspannen bei Nutzerdaten in die Kritik geraten. Einer der Mitgründer forderte nun sogar die Zerschlagung des Internetgiganten.
In einem Gastbeitrag für die «New York Times» rief Chris Hughes die US-Regierung auf: Man solle die Dienste Instagram und WhatsApp wieder von Facebook abspalten. Ausserdem möchte er, dass dem Unternehmen für die nächsten Jahre Neuzukäufe untersagt werden. Facebook sei zu gross und sein Chef Zuckerberg zu mächtig geworden, schrieb Hughes. Chris Hughes hatte den Konzern vor über einem Jahrzehnt verlassen.