Die Wirtschaft im Euroraum erholt sich. Am 9. September trifft die Europäische Zentralbank ihre geldpolitischen Entscheidungen.
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Der Spanier Luis de Guindos, Vizepräsident der Europäischen Zentralbank (EZB). - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Wirtschaft entwickelt sich laut EZB-Vize de Guindos besser als erwartet.
  • Am 9. September stehen geldpolitische Entscheidungen an.
  • Die Forderungen, milliardenschwere Anleihenkäufe allmählich zurückzufahren, mehren sich.

Die rasche Erholung der Wirtschaft im Euroraum vom Corona-Tief gibt Europas Währungshütern Spielraum für eine Normalisierung ihrer Geldpolitik.

«Die Wirtschaft entwickelt sich 2021 besser als erwartet. Und das wird sich in den Projektionen widerspiegeln, die in den nächsten Tagen veröffentlicht werden.» Das sagte der Vizepräsident der Europäischen Zentralbank (EZB), Luis de Guindos. Dies in einem am Mittwoch veröffentlichten Interview der spanischen Zeitung «El Confidencial».

Geldpolitische Entscheidungen werden am 9. September getroffen

Der Spanier erklärte: «Wenn sich die Inflation und die Wirtschaft erholen: wird es logischerweise zu einer schrittweisen Normalisierung der Geldpolitik und auch der Finanzpolitik kommen.»

Bei der nächsten regulären Sitzung des EZB-Rates nächste Woche Donnerstag (9.9.) wird die Notenbank ihre geldpolitischen Entscheidungen treffen. Dies auch auf Grundlage ihrer aktuellen Prognosen zur Entwicklung der Konjunktur und der Teuerungsrate im Euroraum.

christine lagarde
Die Europäische Zentralbank (EZB). - dpa

Angesichts des wirtschaftlichen Aufschwungs mehrten sich zuletzt Forderungen, die milliardenschweren Anleihenkäufe allmählich zurückzufahren. Die Erholung der Wirtschaft erlaube, über geringere Anleihenkäufe nachzudenken, hatte der Chef der österreichischen Zentralbank, Robert Holzmann, am Dienstag gesagt. Der Chef der niederländischen Zentralbank, Klaas Knot, sprang Holzmann bei.

Die EZB hatte zu Beginn der Corona-Pandemie ein besonders flexibles Notkaufprogramm für Staatsanleihen und Wertpapiere von Unternehmen aufgelegt. Das Pandemic Emergency Purchase Programme (PEPP) hat inzwischen ein Volumen von 1,85 Billionen Euro. Es soll nach derzeitiger Planung der Notenbank bis mindestens Ende März 2022 fortgeführt werden. Die Anleihenkäufe der EZB helfen Staaten wie Unternehmen: Diese müssen für ihre Wertpapiere nicht so hohe Zinsen bieten, wenn eine Zentralbank als grosser Käufer am Markt auftritt.

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