EZB fordert Europas Regierungen zu mehr Solidarität auf
Die Chefin der Europäischen Zentralbank Christine Lagarde hat die EU-Staaten zu mehr Solidarität aufgerufen. Gegenseitige Unterstützung sei nun gefordert.

Das Wichtigste in Kürze
- Die Chefin der Europäischen Zentralbank forder mehr Solidarität von der Regierung Europas.
- Gegenseitige Unterstützung sei in Krisenzeiten besonders wichtig, so Christine Lagarde.
- Die EZB diskutiert derzeit über einen Wiederaufbaufonds.
Die Chefin der Europäischen Zentralbank Christine Lagarde hat die EU-Staaten zu mehr Solidarität aufgerufen. «Die Regierungen müssen sich gegenseitig unterstützen, damit sie zusammen die optimale politische Reaktion zeigen gegen einen allgemeinen Schock, für den niemand verantwortlich ist», forderte Christine Lagarde weiter.
«Es ist notwendig, dass die finanzpolitische Reaktion auf diese Krise überall in der Euro-Zone mit ausreichender Stärke erfolgt.» Eine vollständige Koordinierung von Finanz- und Geldpolitik sei der beste Weg, Industrie und Arbeitsplätze zu schützen, so Lagarde. Um einen dauerhaften Schaden zu verhindern, müsse die Wirtschaft in eine Wartestellung versetzt werden.
Einigkeit herrscht beim Wiederaufbaufonds
Die Finanzminister der Euro-Länder hatten ihre Verhandlungen am Mittwochmorgen nach einer Marathonsitzung ohne Verständigung abgebrochen. Sie sollen am heutigen Donnerstag fortgesetzt werden. Im Grundsatz bestand Einigkeit über einen Wiederaufbaufonds, um die Wirtschaft wieder in Schwung zu bringen.
Wie sich dieser dann refinanzieren soll, ist aber umstritten. Denn sogenannte Euro-Bonds - gemeinsame Schulden - sind für zahlreiche Staaten wie Deutschland, die Niederlande und Österreich eine rote Linie. Währendessen sind Italien, Spanien und auch Frankreich dafür. Hier sind die Positionen weit auseinander.