Trotz eines Gewinneinbruchs haben die grössten US-Banken im ersten Halbjahr noch immer doppelt so viel Gewinn erzielt wie die grossen europäischen Institute.
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Geldscheine - AFP/Archiv

Nach einer Analyse der Beratungsfirma EY verbuchten die nach Bilanzsumme zehn grössten US-Banken einen Nettogewinn von 76,7 Milliarden Euro - das waren wegen eines schwächelnden Investmentgeschäfts 20 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum.

Europas zehn grösste Finanzinstitute verdienten in dieser Zeit weniger als halb so viel - nämlich 36 Milliarden Euro. Das war ein Rückgang um vier Prozent.

Allein die US-Grossbank JPMorgan Chase legte ein Konzernergebnis von umgerechnet 16,2 Milliarden Euro vor. Die Bank of America erzielte ein Nettoergebnis von 12,7 Milliarden Euro. Bei den europäischen Banken standen die britische HSBC (8,5 Milliarden Euro) und die französische BNP Paribas (5,3 Milliarden Euro) am besten da; die Deutsche Bank als einziges deutsches Institut unter den zehn grössten Banken erzielte 2,4 Milliarden Euro.

Auch der Börsenwert der von EY analysierten Banken war zuletzt unter Druck. Die zehn grössten europäischen Institute verzeichneten bis Ende September einen Rückgang um 20 Prozent auf 396 Milliarden Euro. Der Börsenwert der US-Banken sank in dem Zeitraum um 18 Prozent auf 1,2 Billionen Euro. Damit sind die grössten US-Banken derzeit fast dreimal so viel wert wie die grössten europäischen Geldinstitute.

Zwar hätten sich die europäischen Banken «trotz eines insgesamt sehr schwierigen geopolitischen und wirtschaftlichen Umfelds» im ersten Halbjahr zufriedenstellend entwickelt, erklärte EY am Montag. So sei etwa das Eigenkapital weiter gestiegen.

Jedoch müssten sich die Institute - auch jenseits des Atlantiks - wegen der drohenden Rezession auf «kräftigen Gegenwind» einstellen. So drohten Kreditausfälle, ausserdem werde die Branche durch die hohe Inflation und das schwindende Verbrauchervertrauen belastet.

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