Die Europäische Zentralbank und ihre Geldpolitik wurde von der NZZ kommentiert. So birgt ihre Vorgehensweise die Gefahr von politischer Verantwortungslosigkeit.
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Die Europäische Zentralbank hat ihren Hauptsitz in Frankfurt am Main. - AFP
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Geldpolitik der EZB wird von der NZZ kritsiert.
  • Die Geldpolitik von Christine Lagarde riskiere politische Verantwortungslosigkeit.

Die «Neue Zürcher Zeitung am Sonntag» kommentiert die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank: «Kommenden Dienstag vor zehn Jahren beendete Mario Draghi mit drei Wörtern die Euro-Krise. Die Europäische Zentralbank (EZB), so die Ankündigung des damaligen Präsidenten, werde alles tun, um den Euro zu retten. Nicht die Preisstabilität steht seither im Zentrum, sondern der Zusammenhalt der Währungsunion.

Draghis Nachfolgerin Christine Lagarde ist eine entschiedene Vertreterin dieser Doktrin. Obwohl die Inflation seit Monaten anzieht, machte sie erst diese Woche den ersten Zinsschritt. Gleichzeitig versprach sie den überschuldeten Ländern Hilfe, sollten die Zinsen durch die Decke gehen.

Das ist gut gemeint – aber auch ein Freipass für politische Verantwortungslosigkeit. Das erste Opfer der geldpolitischen Revolution wurde nun ausgerechnet ihr Erfinder: Italiens Populisten schickten Ministerpräsident Mario Draghi in die Wüste. Dass sie damit Kompetenz, Glaubwürdigkeit und EU-Gelder in Milliardenhöhe verlieren, nehmen sie in Kauf. Denn sie wissen: Ist das Chaos angerichtet, kommt Rettung aus Frankfurt.»

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