EU

EU wirft Astrazeneca «eklatante Verletzung» des Impfstoffvertrages vor

AFP
AFP

Belgien,

Wegen der massiven Verzögerungen bei Impfstofflieferungen hat die EU-Kommission dem Hersteller Astrazeneca vor Gericht eine «eklatante Verletzung» von Vertragspflichten vorgeworfen.

Der Corona-Impfstoff von Astrazeneca
Der Corona-Impfstoff von Astrazeneca - AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Verhandlung vor belgischem Gericht zu Lieferverzögerungen.

Das britisch-schwedische Unternehmen habe «nicht alle ihm zur Verfügung stehenden Instrumente eingesetzt», um die EU rechtzeitig zu beliefern, sagte Anwalt Rafaël Jeffareli, der die EU-Kommission und die Mitgliedstaaten vertritt, am Mittwoch in Brüssel. Statt dessen habe das Unternehmen «50 Millionen Dosen in Drittstaaten abgezweigt».

Die EU hatte im vergangenen Jahr insgesamt 300 Millionen Dosen bei Astrazeneca bestellt. Statt 120 Millionen Dosen im ersten Quartal lieferte das Unternehmen aber nur 30 Millionen. Es verwies dabei auf anfängliche Produktionsprobleme. Aber auch für das zweite Quartal sagte Astrazeneca dann nur 70 statt der vereinbarten 180 Millionen Dosen zu.

Die Lieferverzögerungen hatten die EU-Impfkampagne im Winter schwer belastet. Für Verärgerung in der EU hatte insbesondere gesorgt, dass die Lieferungen von Astrazeneca an Grossbritannien offenbar nicht eingeschränkt wurden.

Die EU-Kommission hatte Astrazeneca deshalb Ende April vor der belgischen Justiz verklagt. Sie fordert die Lieferung der fehlenden Dosen 200 Millionen Dosen aus dem noch bis Mitte Juni laufenden Vertrag und will ansonsten Schadenersatz verlangen.

Astrazeneca weist die Forderungen der EU zurück: Der Vertrag schreibt demnach lediglich vor, dass das Unternehmen sich bestmöglich anstrenge, um die vereinbarten Ziele zu erreichen.

Klägeranwalt Jeffareli machte nun vor Gericht geltend, Astrazeneca habe die Möglichkeit gehabt, sechs Produktionsstätten zu mobilisieren, um die EU rechtzeitig zu beliefern. Er verwies darauf, dass etwa Ende vergangenen Jahres aus der Produktionsstätte im niederländischen Halix auch Impfstoff nach Japan geliefert worden sei.

Mehr zum Thema:

Kommentare

Weiterlesen

Flughafen Zürich
21 Interaktionen
Europa-Premiere

MEHR IN NEWS

Symbolbild Schweizer Technologie
1 Interaktionen
Schweizer Technologie
Trump Börse
Börsen-Signale
Tyler Robinson first court appearance in the murder of Charlie Kirk
Attentat auf Kirk

MEHR EU

Ursula von der Leyen
9 Interaktionen
Schon wieder
Edi Rama
3 Interaktionen
Europaminister-Treffen
Mario Draghi
3 Interaktionen
Kritische Prognose
eu schweiz
14 Interaktionen
EU-Asyl

MEHR AUS BELGIEN

Typhoon-Kampfjets
4 Interaktionen
«Eastern Sentry»
Kaja Kallas
726 Interaktionen
Nazi-Vergleich
Polarisierung Trump Plakat
28 Interaktionen
Polarisierung
Candida Auris
9 Interaktionen
Candida Auris