Energiepreise sinken in Deutschland kaum – Teurere Lebensmittel
Die Inflation in Deutschland steigt über die Zwei-Prozent-Marke. Die Preise für Lebensmittel wie Kaffee und Schokolade sind an der Spitze.

Kaffee, Schokolade, Obst – steigende Preise für viele Lebensmittel haben die Teuerung in Deutschland wieder über die Zwei-Prozent-Marke getrieben. Im August lagen die Verbraucherpreise um 2,2 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats, wie das Statistische Bundesamt bestätigt. Für Juni und Juli hatten die Wiesbadener Statistiker eine Inflationsrate von jeweils 2,0 Prozent errechnet.
«Die Inflationsrate hat sich erstmals in diesem Jahr leicht erhöht», ordnete die Präsidentin des Statistischen Bundesamtes, Ruth Brand, ein. Nach Einschätzung von Volkswirten müssen sich die Menschen in Deutschland auch für die kommenden Monate auf Teuerungsraten über der Zwei-Prozent-Marke einstellen. Von Juli auf August 2025 zogen die Preise um 0,1 Prozent an.
Für das Gesamtjahr wird eine Inflationsrate um die zwei Prozent erwartet. Je höher die Inflationsrate, desto geringer ist letztendlich auch Kaufkraft der Menschen: Sie können sich für einen Euro dann weniger leisten.
Zwar ist grosse Teuerungswelle vorerst ausgelaufen – diese hatte Deutschland nach Beginn des russischen Angriffskrieges gegen Ukraine erfasst – doch sie bleibt hartnäckiger als gedacht: Die Kerninflation ohne die schwankungsanfälligen Preise für Nahrungsmittel und Energie liegt in Deutschland seit inzwischen drei Monaten bei 2,7 Prozent.
Preissteigerungen vor allem bei Lebensmitteln
Im August mussten die Menschen in Deutschland für Nahrungsmittel 2,5 Prozent mehr zahlen als ein Jahr zuvor. Überdurchschnittlich verteuerten sich etwa Kaffee (plus 22,8 Prozent) und Schokolade (plus 21,3 Prozent). Auch die Preise für Obst (plus 7,1 Prozent) zogen an, während Gemüse günstiger war als ein Jahr zuvor (minus 1,1 Prozent).
Deutlich weniger zahlen mussten Verbraucher für Kartoffeln (minus 17,3 Prozent) und Zucker (minus 29,2 Prozent). Die Preise für Dienstleistungen stiegen wie im Juli um 3,1 Prozent. Dass etwa Personenbeförderung (plus 11,1 Prozent) und Versicherungen (plus 6,4 Prozent) teurer geworden sind, hat unter anderem mit höheren Lohnkosten zu tun.
Diese Kosten werden von den Anbietern auf ihre Preise draufgeschlagen. Internationale Flüge kosteten hingegen im Sommermonat August rund acht Prozen weniger als vor Jahresfrist.
Energie war nach den Berechnungen des Bundesamtes im August rund zwei Prozen günstiger als ein Jahr zuvor. Allerdings waren die Energiepreise im August des Vorjahres sehr viel deutlicher gesunken – daher wirkt das nun wie eine Preissteigerung – ein Basiseffekt, der die Inflationsrate nach oben treibt.