DPD startet Projekt zum Pakettransport auf der Schiene

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Deutschland,

Die Logistikbranche sucht nach Wegen, ihren CO2-Ausstoss für den Klimaschutz weiter zu verringern. Nun lotet auch DPD den Transport ihrer Pakete über die Schiene aus.

Die zwei ersten DPD-Container stehen auf einem Güterzug im DUSS-Terminal Hamburg Billwerder. Nach der Deutschen Post DHL schickt nun auch Konkurrent DPD einen Teil seiner Pakete über die Schiene quer durch Deutschland.
Die zwei ersten DPD-Container stehen auf einem Güterzug im DUSS-Terminal Hamburg Billwerder. Nach der Deutschen Post DHL schickt nun auch Konkurrent DPD einen Teil seiner Pakete über die Schiene quer durch Deutschland. - Jonas Walzberg/dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Nach der Deutschen Post DHL schickt nun auch Konkurrent DPD einen Teil seiner Pakete über die Schiene quer durch Deutschland.

Die Firma startete in der Nacht zu Dienstag ein Projekt, bei dem Pakete auf Güterzügen zwischen Hamburg und Duisburg befördert werden. Die transportierte Menge ist vorerst gering, in den Zügen sind nur jeweils zwei Container von DPD, die anderen Container - «Wechselbrücken» genannt - sind von anderen Firmen. In einem Vierteljahr will DPD das Projekt aber ausweiten und weitere Strecken hinzunehmen. Ende 2023 sollen fünf Prozent des nationalen DPD-Frachtverkehrs über die Schiene gehen.

Angesichts wachsender Paketmengen im Online-Handel sucht die ganze Logistikbranche nach Wegen, um ihren CO2-Ausstoss zu reduzieren und die Verkehrsbelastung möglichst gering zu halten. Die von der Branche lange Zeit eher verschmähte Schiene gewinnt nun als Transportweg an Bedeutung, wie das DPD-Beispiel zeigt.

Weiterer Schritt für den Klimaschutz

DPD sieht das Projekt als weiteren Schritt im Sinne des Klimaschutzes. In der Zustellung setzt die Firma, die der französischen Post gehört, auch Elektrofahrzeuge ein, um für möglichst wenig Luftverschmutzung verantwortlich zu sein. Mit den Güterzügen wiederum nimmt DPD nun den «Hauptlauf» in den Fokus - also die Distanz, die eigentlich von Lastwagen auf der Autobahn bewältigt wird. Diese Lkw haben alle noch einen Verbrennungsmotor, die CO2-Bilanz ist auf diesem Teil der Paket-Strecke also schlecht.

Nach Angaben des Dienstleisters Kombiverkehr, der Güterbahn-Kapazitäten der Deutschen Bahn vermittelt, liegt der CO2-Ausstoss bei der Beförderung eines Containers bei dem DPD-Projekt mehr als 80 Prozent niedriger als beim Transport mit einem Lastwagen. Für die Güterzüge wird Strom genutzt, der nicht nur aus Erneuerbaren, sondern auch aus der Kohleerzeugung stammt.

Die Deutsche Post DHL zog bereits 2021 ihr Tempo beim Schienentransport an. Im Jahresverlauf stieg der Anteil der Güterzug-Pakete an der DHL-Gesamtmenge von zwei auf sechs Prozent. «Perspektivisch» will DHL auf 20 Prozent kommen. Beim Marktführer geht es um ganz andere Mengen als bei DPD, denn der Bonner Konzern nutzt ganze Züge und nicht nur einige wenige Container. Ein Güterzug hat grob gesagt 70 Container. Laut Deutscher Post befördern jede Woche zwischen 50 und 70 Güterzüge die DHL-Pakete im Inland auf mehreren Strecken, etwa von Grossbeeren bei Berlin nach Dortmund.

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