Die Corona-Pandemie hat die Luftfahrt hart getroffen. Aber es herrscht Aufbruchstimmung: Allein dieses Jahr sind weltweit fast 100 neue Airlines entstanden.
Flughafen Dübendorf
Drei Monate standen sie still: die Flugzeuge von Swiss, Edelweiss und Helvetic. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Luftfahrt ist wegen der Corona-Pandemie in grosse Turbulenzen geraten.
  • Viele Airlines sind schwer verschuldet und warten sehnlichst auf Passagiere.
  • Trotzdem sind allein in diesem Jahr fast 100 neue Airlines entstanden.

Es ist die grösste Krise, die die Luftfahrt je erlebt hat: die Corona-Pandemie. Monatelang stand mehr als die Hälfte der Flugzeuge am Boden, Milliarden-Einnahmen fielen weg. Allein die Swiss verbuchte im Krisenjahr 2020 einen Verlust von 654 Millionen Franken.

Heute, wo sich die weltweite Corona-Lage etwas zu entspannen scheint, gewinnt auch der Flugverkehr wieder an Fahrt. Doch die Krisenmonate zerren an den Airlines. Viele von ihnen kämpfen noch immer um ihr Überleben.

Maske Flugzeug
Viele Airlines haben wegen des Coronavirus eine Maskenpflicht an Bord verhängt. - Keystone

Die Swiss konnte sich nur dank eines vom Staat abgesicherten Bankkredits retten. Beim Mutterkonzern Lufthansa wiederum musste der deutsche Staat einsteigen. Und in Italien will der Staat die nationale Airline Alitalia sogar dauersubventionieren.

«Wir müssen abwarten, wie viele Airlines es durch diese kritische Zeit schaffen», erklärt Max Oldorf gegenüber der «Handelszeitung». Er ist der Co-Gründer des Aviatik-Datenanbieters CH-Aviation.

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Preiskampf setzt der Aviatik zunehmend zu

Ausschlaggebend dafür sind aber nicht nur die aufgelasteten Schulden. Nein, auch der ewige Preiskampf macht den Fluggesellschaften zu schaffen. Seit Ryanair und Easyjet die Aviatik mit Tiefstpreisen revolutionierten, kämpften die Swiss und Co. um ihre Passagiere.

Trotz alledem entstehen zunehmend neue Fluggesellschaften, erklärt Oldorf. Allein dieses Jahr seien weltweit 96 neue Airline-Projekte gestartet worden.

Luftfahrt
Obwohl die Corona-Krise die Luftfahrt so belastet hat wie noch nie ein Ereignis zuvor, herrscht in der Branche Aufbruchstimmung. Allein dieses sind fast 100 neue Airlines entstanden. (Symbol - Keystone

«Die Kosten, um eine Airline zu starten, waren wohl noch nie so niedrig wie jetzt.» Gerade die Leasingraten für Maschinen seien besonders tief. Aber auch Flughäfen und Zulieferer würden teils Rabatte geben.

In der Schweiz ist von diesem Wettbewerb allerdings nur wenig zu spüren. Die Swiss setzt alles daran, ihre Start- und Landerechte (Slots) zu behalten – trotz Krise. Würde sie dies nicht tun, gingen die Rechte an die Konkurrenz. Was wiederum das Aus für die Swiss bedeuten dürfte.

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