Materialengpässe und gestörte Lieferketten haben den deutschen Export ausserhalb der EU bereits den dritten Monat in Folge geschwächt.
Container stapeln sich in Hamburg auf dem Deck eines Frachters. Die exportorientierte Industrie operiert angesichts globaler Handelskonflikte in schwierigem Fahrwasser. Foto: Axel Heimken
Container stapeln sich in Hamburg auf dem Deck eines Frachters. Die exportorientierte Industrie operiert angesichts globaler Handelskonflikte in schwierigem Fahrwasser. Foto: Axel Heimken - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Der deutsche Export schwächelt im dritten Monat in Folge.
  • Die Ausfuhren nach Grossbritannien brachen von 10,7 bis 5,7 Milliarden ein.
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Der deutsche Export verzeichnet bereits im dritten Monat in Folge negative Zahlen.

Sie fielen um 0,4 Prozent geringer aus als im Vormonat, wie das Statistische Bundesamt zu seinen vorläufigen Ergebnissen mitteilte. Im August hatte es ein Minus von 1,3 Prozent gegeben, im Juli sogar von 2,7 Prozent.

Trotz der Negativserie liegen die Exporte in diese Drittstaaten um 7,1 Prozent über dem Niveau vom Februar 2020. Die Länder ausserhalb der Europäischen Union decken durchschnittlich rund 47 Prozent der gesamten deutschen Ausfuhren ab.

Die Ausfuhren nach Grossbritannien sind zusammengebrochen

Insgesamt wurden im September Waren im Wert von 52,9 Milliarden Euro in diese Drittstaaten exportiert. Das waren 4,3 Prozent mehr als im September 2020. Wichtigster Kunde blieben einmal mehr die USA: Dorthin wurden Waren im Wert von 10,8 Milliarden Euro verkauft, ein Plus von 15,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat.

Das Geschäft mit der Volksrepublik China wuchs um 1,1 Prozent auf 8,6 Milliarden Euro. Die Ausfuhren nach Grossbritannien brachen dagegen um 10,7 Prozent auf 5,7 Milliarden Euro ein.

Fehlende Containerkapazitäten dämpfen den Export zusätzlich

Lieferengpässe bei Vorprodukten wie Mikrochips bremsen derzeit Produktion und Warenausfuhren. Dem Deutschen Industrie- und Handelskammertag (DIHK) zufolge können 42 Prozent der Unternehmen aufgrund von Materialmangel bestehende Aufträge nicht abarbeiten.

Staus an grossen Handelshäfen und fehlende Containerkapazitäten dämpfen zusätzlich. Erschwert werde die Situation noch durch hohe Logistikkosten und ungeklärte Handelsstreitigkeiten, wie der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) kürzlich betonte.

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