Deutsche Bundesbank senkt Konjunkturprognose für 2022 auf 4,2 Prozent
Nach einer Reihe von Wirtschaftsforschungsinstituten hat auch die Bundesbank ihre Konjunkturprognose für das kommende Jahr gesenkt.

Das Wichtigste in Kürze
- Notenbank macht ebenfalls Pandemie und Lieferprobleme verantwortlich.
Die deutsche Notenbank erwartet für 2022 einen Anstieg des Bruttoinlandsprodukts (BIP) um 4,2 Prozent, wie sie am Freitag in Frankfurt am Main mitteilte. Bei ihrer vorangegangenen Schätzung im Juni war sie noch von einem Plus von 5,2 Prozent ausgegangen.
«Der Aufschwung verschiebt sich zeitlich etwas nach hinten», erklärte Bundesbank-Präsident Jens Weidmann. Grund sind demnach pandemiebedingte Einschränkungen sowie Lieferengpässe bei Vorprodukten - das bremse das Wachstum im Winterhalbjahr. Für das zu Ende gehende Jahr geht die Bundesbank von einem BIP-Plus von 2,5 Prozent aus, zuvor hatte sie mit 3,7 Prozent gerechnet.
Die Bundesbank erwartet nun einerseits, dass der private Konsum im Frühjahr deutlich zulegt. Dabei werde unterstellt, dass die pandemiebedingten Einschränkungen dann «weitgehend entfallen». Zudem rechnet die Zentralbank damit, dass sich die Lieferengpässe «bis Ende 2022 auflösen». Auf dieser Grundlage erstellte sie ihre Prognose.
Bei der Inflation hob die Bundesbank ihre Prognose an: Für dieses Jahr erwartet sie eine Preissteigerung von 3,2 Prozent und für kommendes Jahr einen weiteren Anstieg auf 3,6 Prozent - unter anderem angetrieben von den hohen Energiepreisen. Erst 2023 dürfte die Inflation der Zentralbank zufolge allmählich wieder Richtung zwei Prozent sinken.