Die Schweizer Wirtschaft dürfte laut Ökonomen der Credit Suisse stärker wachsen als angenommen. Ein Grossteil der Branche dürfte sich weiter erholen.
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Mit jahrelangem Missmanagement und Risikogeschäften hat sich Credit Suisse selbst ins Abseits manövriert. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Schweizer Wirtschaft wird laut CS-Ökonomen 2022 stärker wachsen als angenommen.
  • Die Güternachfrage soll sich erst Mitte 2022 abflachen.
  • Jedoch erholen sich die verschiedenen Branchen enorm unterschiedlich.

Laut Einschätzungen von Ökonomen der Credit Suisse dürfte die Schweizer Wirtschaft im kommenden Jahr stärker wachsen als bisher angenommen. Der jüngste Anstieg der Inflation beurteilen die Experten mehrheitlich als temporäre Erscheinung.

In den kommenden Monaten werde sich die Schweizer Wirtschaft weiter erholen. Der Impffortschritt sowie die von den Schweizer Unternehmen an den Tag gelegte Agilität sind dafür verantwortlich. Dies heisst es in dem am Mittwoch veröffentlichten «Monitor Schweiz».

Güternachfrage wird erst Mitte 2022 abflachen

Aufgrund diverser Lieferengpässe werde die erhöhte Nachfrage nach Gütern länger andauern als bisher prognostiziert, heisst es weiter: Neu rechnen die Ökonomen erst für Mitte 2022 mit einem spürbaren Abflachen der Güternachfrage.

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Das Hauptquartier der Credit Suisse am Paradeplatz in Zürich. - keystone

Vor diesem Hintergrund heben sie die Prognose für das BIP-Wachstum im kommenden Jahr auf 2,5 Prozent von 2,0 Prozent an. Für das laufende Jahr erwarten sie eine unveränderte Wachstumsrate von 3,5 Prozent.

Branchen variieren stark

Allerdings verlaufe die Erholung derzeit äusserst uneinheitlich, mahnen die Ökonomen: Während einige Branchen, wieder über das Vorkrisenniveau zugelegt hätten, lägen andere noch weit darunter. Dazu zähle das Transportgewerbe oder der Tourismus.

Die Experten gehen aber davon aus, dass die Erholung auch diejenigen Branchen erfassen wird, die derzeit noch unter Einschränkungen leiden.

Der jüngste Anstieg der Inflation bereitet den Ökonomen der Credit Suisse kaum Sorgen. Ihrer Ansicht nach dürfte sich dieser mehrheitlich als temporär erweisen. Das Risiko, dass angesichts einer zu hohen Nachfrage eine Lohn-Preisspirale in Gange komme, sei in Europa und der Schweiz gering.

Lizenzerhöhung wird in Betracht gezogen

Die Europäische Zentralbank und die Schweizerische Nationalbank würden in absehbarer Zukunft keine Leitzinserhöhungen in Betracht ziehen, so die Experten. Da die langfristigen Inflationsrisiken in Europa und der Schweiz derart tief sind.

In den nächsten Monaten erwarten die Experten konkret zwar einen Anstieg der Teuerung in der Schweiz auf 1 Prozent. Im kommenden Jahr werde sie sich aber wieder unter 1 Prozent einpendelt.

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