Die Credit Suisse hat 129 Millionen australischen Dollar von der GFG Alliance erhalten. Man erwarte weitere monatliche Zahlungen.
Swiss Market Index CS
Die Credit Suisse verabschiedet sich möglicherweise aus dem Swiss Market Index. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Credit Suisse hat von der GFG Alliance 129 Millionen AUD erhalten.
  • Hintergrund ist die Liquidierung der «Greensill-Fonds».
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Die Credit Suisse hat von der GFG Alliance eine Vorauszahlung von 129 Millionen australischen Dollar erhalten. Dies bei der Liquidierung der «Greensill-Fonds». Man erwarte weitere monatliche Zahlungen, bis der verbleibende Kapitalbetrag in Höhe von 240 Millionen australischen Dollar zurückgezahlt worden sei. Dies einschliesslich Zinsen bis spätestens Mitte 2023, teilte die Credit Suisse am Donnerstag in einem Communiqué mit.

«Wir arbeiten weiter hart an der Rückzahlung und werden zu gegebener Zeit eine sechste Barausschüttung vornehmen», schrieb die Grossbank.

Umschuldung mit Credit Suisse Asset Management

In der Zwischenzeit werde man über weitere Entwicklungen in Bezug auf die Rückzahlung informieren. Dies, sobald diese formalisiert und vollständig umgesetzt seien. Dies zusätzlich zu den monatlichen Q&A- und Portfolio-Updates.

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Ein Schild mit dem Firmennamen «Greensill Bank» hängt am Eingang der Bremer Privatbank. Die Credit Suisse hatte bei der Versicherung der Greensill Fonds gespart. - dpa

Das Stahlkonglomerat des Industriellen Sanjeev Gupta hatte in der vergangenen Woche im Rahmen eines Sanierungsplans für die australische Tochtergesellschaft Liberty Primary Metals eine Umschuldung mit dem Credit Suisse Asset Management (CSAM) vereinbart. Mit der Transaktion könnte Liberty eine stabile Finanzierung erlangen und den Gläubigern einen Sanierungsplan sichern. Dies hatte es in der Mitteilung geheissen.

«Dies ist eine gute Nachricht für die Anleger der SCF-Fonds (Lieferketten-Finanzierungs-Fonds). Und ein Beweis dafür, dass Vermögenswerte aus den »Fokusbereichen« zurückgewonnen werden können.» Dies schrieb die CS nun am (heutigen) Donnerstag. Die GFG Alliance hatte vergangene Woche mitgeteilt, der Restbetrag solle bis im Juni 2023 in Raten an die CSAM und an die unter Insolvenzverwaltung stehende deutsche Greensill Bank gezahlt werden.

GFG-Alliance-Schuldpapiere gehören zu problematischen «Fokusbereichen»

Das CS Asset Management steht bereits seit Monaten in Verhandlungen mit Guptas Stahlgruppe GFG Alliance. Die Schuldpapiere der GFG Alliance gehören zu den sogenannten problematischen «Fokusbereichen» der «Lieferketten-Finanzierungsfonds». Diese hatte die CS zusammen mit Greensill Capital geführt. Neben der GFG Alliance gehören dazu auch die Unternehmen Bluestone und Katerra, die zusammengenommen ein Engagement von rund 2,3 Milliarden Dollar repräsentieren.

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Der Grossgläubiger des CS-Fonds GFG Alliance stellte eine Rückzahlung der Schulden ihrer Tochtergesellschaft Liberty Primary Metals Australia bis 2023 in Aussicht. (Archivbild) - Keystone

Von den Fondsvermögen von insgesamt gut 10 Milliarden Dollar zur Zeit der Suspendierung hat die CS bisher 6,3 Milliarden Dollar an die Fondsgläubiger zurückgeführt. Einschliesslich der in den Fonds verbliebenen Barmitteln hat die CS bisher 7 Milliarden oder 70 Prozent der Vermögen zurückerhalten.

Die mit Greensill Capital erstellten CS-Lieferketten-Finanzierungs-Fonds investierten in Forderungen von Zulieferern an Unternehmen: Statt auf die Bezahlung einer Lieferung zu warten, verkauften Lieferanten wie die GFG Alliance die Forderungen mit einem Abschlag an Greensill Capital. Die inzwischen insolvente Greensill bündelte solche Forderungen und brachte sie in die «Supply-Chain-Finance»-Fonds ein. Offenbar sollen sie dabei auch Gelder auf nicht oder noch nicht existierende Forderungen bezahlt haben.

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