Am Freitag haben die Aktien der Credit Suisse einen neuen Tiefstwert erreicht. Am Mittwoch vollzog die Grossbank ihre Kapitalerhöhung.
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Das Logo der Credit Suisse an einem Gebäude. (Archivbild) - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Aktien der Credit Suisse haben am Freitag einen Allzeit-Tiefstwert erreicht.
  • Damit setzen sie ihren Abwärtstrend fort.

Am Freitag stehen die Aktien der Credit Suisse erneut massiv unter Druck und sind auf neue Allzeit-Tiefstwerte abgesackt. Damit setzten sie ihren seit Mittwoch anhaltenden Abwärtstrend fort. Die angeschlagene Grossbank kündigte damals einen neuen Milliardenverlust sowie hohe Abflüsse von Kundengeldern an.

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Eine Filiale der Credit Suisse. - keystone

Gegen 15.20 Uhr stehen die Papiere der zweitgrössten Schweizer Bank an einem insgesamt knapp gehaltenen Aktienmarkt um 5,9 Prozent im Minus. Sie notierten mit 3,337 Franken so tief wie nie zuvor. Das vorherige Allzeittief stammte von Anfang Oktober bei 3,518 Franken.

Kursziel der Credit Suisse gesenkt

Das Aktienresearch der Bank Vontobel hat am Freitag sein Kursziel auf gerade noch 3,50 Franken von vorher 4,00 Franken gesenkt. Analyst Andreas Venditti erwartet nun nicht mehr nur einen massiven Jahresverlust für 2022. Auch 2023 komme ein Minus auf die Grossbank zu, sowie ein nur knapp positives Resultat 2024.

Der Vontobel-Experte gibt sich in einem Kommentar zudem «verblüfft» über die massiven Abflüsse von Kundenvermögen im «Wealth Management»-Geschäft. In nur gerade sechs Wochen seien rund 10 Prozent der verwalteten Vermögen abgeflossen, erinnert er. Die Bank müsse nun dringend die Abflüsse in ihrem Kerngeschäft stoppen. Die tiefere Basis an verwalteten Vermögen werde ab dem kommenden Jahr auch auf die Erträge drücken.

Die Rivalen UBS sowie Morgan Stanley profitieren offenbar vor allem in ihrem Asiengeschäft von Kundenabgängen der CS. Das hatte die Nachrichtenagentur Bloomberg am Donnerstag berichtet.

Credit Suisse: Saudi-Investoren übernehmen Aktien

Die CS hatte am Donnerstag zudem die erste der beiden von der ausserordentlichen Generalversammlung beschlossenen Kapitalerhöhungen abgeschlossen. Damit sind nun die neuen Aktien der neuen Grossaktionärin Saudi National Bank ebenfalls an der Schweizer Börse kotiert.

Die bestehenden Aktionäre erhalten derweil im Rahmen der zweiten Kapitalerhöhung ein Bezugsrecht je Aktie zugeteilt. Sieben Bezugsrechte berechtigen zum Kauf von zwei neuen Aktien für 2,52 Franken das Stück.

Ab Montag werden die CS-Aktien dann an der Börse ohne Bezugsrechte gehandelt. Das dürfte die Titel dann noch zusätzlich unter Druck setzen. Für die Bezugsrechte gibt es ab Montag einen separaten Börsenhandel.

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