Crédit Agricole zahlt wegen Cum-Cum-Geschäften Millionenstrafe

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Frankreich,

Die Ermittlungen gegen die Grossbank Crédit Agricole wegen Cum-Cum-Geschäften werden gegen eine Zahlung von 88 Millionen Euro eingestellt.

Crédit Agricole
Ein Standort der französischen Grossbank Crédit Agricole. (Archivbild) - keystone

In Frankreich werden Ermittlungen wegen sogenannter Cum-Cum-Geschäfte gegen die Grossbank Crédit Agricole (CA) gegen eine Strafzahlung von rund 88 Millionen Euro eingestellt.

Eine entsprechende Vereinbarung zwischen der Investmenttochter der CA, Cacib, und der französischen Finanzstaatsanwaltschaft sollte vom zuständigen Gericht abgesegnet werden, wie bei der Anhörung vor Gericht am Montag angekündigt wurde.

Bei Cum-Cum-Geschäften wird mithilfe einer Bank die Besteuerung von Dividenden vermieden, die von ausländischen Besitzern von Aktien eigentlich zu zahlen ist. Im Fall der Cacib ermittelte die Staatsanwaltschaft wegen «schwerer Steuerhinterziehung», vor allem, weil die Bank jedes Jahr zur gleichen Zeit tausenden Kunden half, der Steuerzahlung zu entgehen.

Weitere Ermittlungen in Frankreich

Die Cacib erklärte bei der Anhörung am Montag, sie habe eine interne Untersuchung der Cum-Cum-Geschäfte eingeleitet und diese Aktivitäten gestoppt.

Die Finanzstaatsanwaltschaft in Frankreich führt nach eigenen Angaben Ermittlungen gegen sechs grosse Banken wegen des Verdachts von Cum-Cum-Geschäften. Aus Justizkreisen verlautete, es handle sich neben der CA um die BNP Paribas und ihre Vermögensverwaltungstochter Exane, die Société Générale, Natixis und HSBC.

In Deutschland gibt es laut der Organisation Finanzwende «unzählige Fälle» von Cum-Cum, «die wir noch gar nicht kennen». Der Schaden für den Fiskus belaufe sich allein bis 2021 auf fast 30 Milliarden Euro.

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