Die Festivals fordern vom Bundesrat mit Blick auf das Coronavirus im Verlauf des Februars grösstmögliche Klarheit für den ersten Teil des Festivalsommers.
Gurtenfestival Coronavirus
Besucher am Gurtenfestival 2019. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Letztes Jahr fielen die Schweizer Fetsivals der Corona-Pandemie zum Opfer.
  • Nun fordern die Organisatoren vom Bundesrat eine grösstmögliche Planungssicherheit.
  • Bei einem Ausfall fordern sie eine hundertprozentige Schadensdeckung ohne Plafonierung.

Durch das Coronavirus mussten vergangenes Jahr die Festivals in der Schweiz abgesagt werden. Dank den schnell implementierten finanziellen Unterstützungsmassnahmen von Bund und Kantonen konnten diese das Jahr 2020 überbrücken.

Nun gelte es, eine Strategie für den Sommer 2021 zu finden, wie die Organisatoren in einem «dringenden Appell» schreiben. «Dafür sind wir auf eine konstruktive Zusammenarbeit mit den Behörden, auf transparente und praxistaugliche Richtlinien und Öffnungsschritte sowie auf einen umfassenden finanziellen Rettungsschirm angewiesen.»

Open Air Frauenfeld
Festivalgänger am Open Air Frauenfeld schauen sich das Konzert des Rappers Future an. - Keystone

Im Vergleich zum Vorjahr gebe es bessere Behandlungsmöglichkeiten. Zudem würden sich die Testoptionen stetig weiterentwickeln und die Impfkampagne sei am Laufen. «In Kombination mit den zu erwartenden tieferen Fallzahlen in den Sommermonaten schafft dies für den Sommer 2021 eine andere Ausgangslage», so die Festival-Organisatoren.

«Vorbereitungen nehmen mehrere Monate in Anspruch»

Deswegen wolle man nun wissen, «unter welchen Voraussetzungen Schweizer Festivals regulär und mit voller Kapazität ohne Social Distancing durchgeführt werden» können. Auch brauche man Antworten auf die Frage, welche Massnahmen für Gäste, Künstler, Personal und Lieferanten notwendig seien.

«Wir benötigen im Verlauf des Februars grösstmögliche Klarheit für den ersten Teil des Festivalsommers 2021 (bis Mitte Juli). Denn die Vorbereitungen nehmen mehrere Monate in Anspruch.» Die Veranstalter würden mit grossem Elan Hand bieten, zusammen mit den auf Bundesebene definierten Ansprechpersonen diese Strategie sowie Konzepte und Massnahmen zu erarbeiten.

Festival
Konzert von 77 Bombay Street am Open Air Gampel 2016. - Keystone

«Es ist wichtig, dass das Know-how der Branche genutzt wird! Wenn es auch schwierig bleibt, absolute Planungssicherheit zu erreichen, so hilft das gemeinsame Vorgehen, die für unsere Festivals überlebenswichtigen Entscheide richtig zu fällen und die weiteren Schäden zu reduzieren.», so die Organisatoren.

«Hundertprozentige Schadensdeckung» bei Nichtdurchführung

Im Falle einer Nichtdurchführung brauche es die bewährte Ausfallentschädigung weiterhin, jedoch sei eine hundertprozentige Schadensdeckung ohne Plafonierung notwendig, um den Erhalt der Musik-Festivals langfristig zu sichern. Ohne diesen Rettungsschirm werde die Planung von Veranstaltungen zum Himmelfahrtskommando mit kaum einschätzbaren Risiken und käme folglich zum Erliegen.

Eine Grossveranstaltung solle so sicher sein «wie unser tägliches Leben». «Wir appellieren aber an das Prinzip der Verhältnismässigkeit! Massnahmen müssen deshalb laufend überprüft und gegebenenfalls in einem praxistauglichen und sinnvollen Rahmen gelockert werden. Wir sind es alle zusammen den Besuchern, den vielen tausend Mitarbeitenden, den Künstlern und den Lieferanten schuldig, Klarheit zu schaffen und die kulturelle Vielfalt der Schweiz zu erhalten.»

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