Chemieriese BASF fährt Investitionen deutlich zurück

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Deutschland,

Der weltgrösste Chemiekonzern BASF drosselt massiv seine Investitionen. Betroffen ist auch der Wachstumsmarkt China.

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BASF-Konzernchef Markus Kamieth. (Archivbild) - keystone

Die Ausgaben in den neuen Verbundstandort im südchinesischen Zhanjiang werden bei 8,7 Milliarden Euro liegen, kündigte Konzernchef Markus Kamieth in Ludwigshafen an. Das sind 1,3 Milliarden Euro weniger als ursprünglich kalkuliert. Ab Ende des Jahres soll der Standort vollständig in Betrieb genommen werden.

Der Chemiemarkt in China wachse weiter, während es in Europa eine Stagnation gebe, erklärte der CEO des Dax-Konzerns. Deshalb sei der Verbundstandort trotz Anpassungen am Projektumfang auch nicht zu gross.

Der Manager berichtete aber auch von derzeit überversorgten Märkten in China. Daher werde der Anstieg der Ergebnisbeiträge für den Ludwigshafener Chemiekonzern langsamer sein als ursprünglich angenommen.

Der deutsche Konzern bekam auch im dritten Quartal eine schwache Nachfrage zu spüren. «In nahezu allen Branchen und Regionen war das Kaufverhalten der Kunden nach wie vor zurückhaltend», sagte der Konzernchef zur wirtschaftlichen Entwicklung.

Der Umsatz schrumpfte im dritten Quartal im Jahresvergleich um 3,2 Prozent auf 15,23 Milliarden Euro. Rechnet man das verkaufte Lacke-Geschäft heraus, ging der Erlös um 3,3 Prozent auf 14,33 Milliarden Euro zurück.

Auch operativ lief es etwas schlechter. Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) sank im dritten Quartal inklusive des verkauften Geschäfts um 4,8 Prozent auf 1,54 Milliarden Euro, ohne die Transaktion fiel das Ergebnis um 3,2 Prozent auf 1,43 Milliarden Euro.

Personalabbau geht voran

Aufgrund des verkauften Lacke-Geschäfts passte das Unternehmen sein Gewinnziel für das Gesamtjahr an. Für 2025 peilt BASF nun ein Ergebnis von 6,7 Milliarden Euro bis 7,1 Milliarden Euro an.

Inklusive der Coating-Sparte hatte das Unternehmen zuletzt 7,3 Milliarden bis 7,7 Milliarden Euro im Visier – nach knapp 7,9 Milliarden im Vorjahr. Finanzchef Dirk Elvermann sagte zum Ausblick, dass die Investitionsausgaben im Jahr 2026 und darüber hinaus deutlich reduziert würden.

Erst jüngst schloss BASF den Verkauf des brasilianischen Geschäfts mit Bautenanstrichen an Sherwin-Williams für 1,15 Milliarden US-Dollar ab. Zudem präsentierte der Konzern mit dem US-Finanzinvestor Carlyle auch einen Käufer für das Lacke-Geschäft.

Zum Geschäftsbereich gehören etwa Fahrzeugserien- und Autoreparaturlacke sowie Oberflächentechnik. BASF will 40 Prozent an der Sparte behalten. Dem Konzern sollen 5,8 Milliarden Euro vor Steuern in bar zufliessen.

Zu dem milliardenschweren Sparprogramm des Unternehmens, das vor allem den Stammsitz in Ludwigshafen betrifft, machte die Geschäftsleitung keine detaillierten Angaben. Der geplante Personalabbau gehe voran, betriebsbedingte Kündigungen seien aber weiterhin nicht geplant.

Die Gespräche für eine Standortsicherung in dem Stammwerk seien zwar schwierig und intensiv, aber auf einem guten Weg, versicherte Konzernchef Kamieth. Ende September gab es bei dem Chemieriesen weltweit 110'709 Beschäftigte und damit mehr als 1300 oder 1,2 Prozent weniger als zum Vorjahreszeitraum.

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