Die Corona-Pandemie sorgt in der Autoindustrie für höhere Rohstoffpreise. Unter anderem deshalb will BMW die Produktionskosten pro Fahrzeug nun deutlich senken.
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BMW will in China künftig Batterien recyceln. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • BMW will die Produktionskosten pro Auto um einen Viertel senken.
  • Der Konzern reagiert damit unter anderem auf die Folgen der Corona-Krise.
  • Viele Rohstoffe sind angesichts der Pandemie knapp und schlecht lieferbar.

Der Autobauer BMW bleibt angesichts der Corona-Pandemie und hoher Rohstoffpreise auf Sparkurs. «Wir werden bis 2025 die Produktionskosten pro Fahrzeug um 25 Prozent senken – gemessen an dem Niveau von 2019.» Dies sagte Produktionschef Milan Nedeljkovic dem «Handelsblatt» (Dienstag). Dabei helfen sollen Software zur besseren Planung von Herstellungsprozessen, eine schlankere Logistik sowie eine bessere Auslastung der bestehenden Werke.

BMW will damit auch gegensteuern: Der Konzern rechnet in diesem Jahr mit Gegenwind bei den Rohmaterialpreisen von bis zu einer Milliarde Euro. Dies, weil nach der Corona-Krise viele Rohstoffe und Vorprodukte knapp und schlecht lieferbar sind, unter anderem Stahl.

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Ein Mitarbeiter eines BMW-Autohauses. - AFP/Archiv

Wegen der Lieferprobleme von Elektronikchips hat BMW einen Produktionsrückstand von 30'000 Autos in diesem Jahr. Diesen will das Unternehmen im zweiten Halbjahr aufholen.

Laufendes Kostensenkungsprogramm aus Zeit vor der Krise

Ohnehin läuft ein Kostensenkungsprogramm aus der Vor-Krisen-Zeit, das von 2019 bis 2022 auf zusammengenommen 12 Milliarden Euro ausgelegt war. Es beinhaltete die Streichung von Tausenden Jobs, die BMW nicht mehr nachbesetzt. Zudem sollte die Variantenvielfalt deutlich heruntergefahren werden, um die Komplexität in der Produktion zu senken.

In diesem Jahr hat Vorstandschef Oliver Zipse bei den Verkäufen ein Auslieferungsplus von 5 bis 10 Prozent im Visier. Und so mit etwa 2,5 Millionen Fahrzeugen das Niveau von 2019. Mittelfristig peilt der Manager aber noch in diesem Jahrzehnt ein Wachstum auf 3 Millionen Autos an.

Oliver Zipse
BMW-Vorstandschef Oliver Zipse. - Keystone

Die Umstellung auf Elektroantriebe dürfte Produktionschef Nedeljkovic bei der geplanten Kostensenkung insbesondere ab 2025 in die Karten spielen. BMW will im übernächsten Jahr 13 vollelektrische Modelle auf der Strasse haben. Ab 2025 soll die sogenannte «Neue Klasse» dann bestehende technische Architekturen ablösen und den Fokus vorwiegend auf Elektroantriebe legen. 2030 will das Unternehmen weltweit die Hälfte seiner Autos nur mit E-Motor verkaufen.

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