Berner Beizer: «Zwei von drei Betrieben liefen gut»
Seit einer Woche sind nun auch die Restaurant-Innenräume offen. Die Branche zieht positive Bilanz.

Das Wichtigste in Kürze
- Seit dem 31. Mai dürfen Restaurants auch in ihren Innenräumen Gäste empfangen.
- Die Bilanz fällt bisweilen positiv aus, an Kundschaft fehlt es nicht.
- Trotzdem stellen die Regelungen zum Teil eine Behinderung dar.
Die Schweizer Gastronomie befand sich seit Winter 2020 im Ausnahmezustand. Zuerst wurden die Innenräume in den Restaurants geschlossen, schliesslich die Aussenbereiche. Nach einem ersten Lockerungsschritt hat der Bundesrat nun auf Ende Mai ebenfalls die Innenräume von Gastrobetrieben geöffnet.
Berner Restaurateur: «Wir sind froh»
In der Stadt Bern zeigt man sich mit der ersten Woche geöffneter Innenräume zufrieden. Michel Gygax, Inhaber von mehreren Betrieben in der Bundesstadt, sagt auf Anfrage: «Die erste Woche lief nicht so schlecht: In zwei Betrieben ist es relativ gut gelaufen, bei einem nicht so gut.» Das sei aber vor allem auf die nicht existierenden Aussensitzplätze zurückzuführen.

Insgesamt spricht Gygax aber von guten Erfahrungen. «Wir sind froh, unsere Leute können nach fünf Monaten wieder arbeiten und sind alle sehr motiviert», so der Berner. «Die Gäste sind alle ‹herzig›, freuen sich, zu uns zu kommen, verstreuen positive Gefühle. Das zeigt auch ein bisschen auf, dass wir auch systemrelevant sind.»
Für die Regeln hat der Gastrounternehmer jedoch ein wenig Kritik übrig. Die Personenobergrenze von vier an einem Tisch drinnen ergebe nicht viel Sinn. «Auch umsatztechnisch wäre es besser, draussen und drinnen sechs Personen pro Tisch zuzulassen.» Ansonsten seien alle Regelungen «zum Start alle sinnvoll und umsetzbar».
Gastrosuisse möchte mit Bilanz ein wenig abwarten
Gastrosuisse hält es für verfrüht, bereits Bilanz zu ziehen. Dennoch freue sich die Branche sowie auch die Bevölkerung, dass die Innenbereiche wieder geöffnet seien: «So konnten in der ersten Woche trotz schlechten Wetters Gäste empfangen werden.»

Auch die Regeln und Schutzkonzepte werden als insgesamt positiv gewertet, so Patrik Hasler-Olbrych, Sprecher von Gastrosuisse. Es sei erfreulich, dass die Maskentragpflicht nicht mehr gelte: «Diese Vorgabe entspricht dem Stand vor dem Gastronomie-Lockdown und ist bei einem Grossteil der Gäste noch präsent.»
Dementsprechend falle die Umsetzung für alle «einfacher und angenehmer» aus, so Hasler-Olbrych zum Schluss.