Laut US-Medienberichten soll eine «Gruppe junger Menschen» hinter dem Hackerangriff auf Twitter-Konten von Prominenten.
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Das Wichtigste in Kürze

  • Ein grossangelegter Hackerangriff versetzte Twitter am Mittwoch in den Ausnahmezustand.
  • Die Konten von Promis wie Elon Musk oder Barack Obama wurden gehackt.
  • Es soll eine «Gruppe junger Menschen» dahinterstecken, die sich im Netz kennengelernt hat.

Hinter dem Hackerangriff auf Twitter-Konten von Prominenten wie Ex-US-Präsident Barack Obama und Tesla-Chef Elon Musk steht laut US-Medienberichten offenbar weder ein ausländischer Staat noch eine professionelle Hacker-Bande.

Wie die «New York Times» am Freitag berichtete, handelt es sich bei den Tätern vielmehr um eine «Gruppe junger Menschen», die sich im Internet kennengelernt haben sollen. Der grossangelegte Hackerangriff hatte den Kurzbotschaftendienst am Mittwoch in den Ausnahmezustand versetzt.

Die «New York Times» sprach dem Bericht zufolge mit vier an dem Hackerangriff beteiligten Menschen. Einer von ihnen gab demnach an, noch bei seiner Mutter zu leben. Die Idee zu dem Twitter-Angriff kam den jungen Leuten demnach während eines lockeren Chats auf der Gamer-Plattform Discord.

Rund 130 Twitter-Konten angegriffen

Nach Angaben von Twitter wurden bei der Attacke am Mittwoch rund 130 Nutzerkonten ins Visier genommen. Betroffen waren unter anderem auch der US-Präsidentschaftsbewerber Joe Biden, Amazon-Gründer Jeff Bezos, Microsoft-Gründer Bill Gates, Rap-Star Kanye West sowie die Konten des iPhone-Herstellers Apple und des Fahrdienstanbieters Uber. Auf den gehackten Konten war ein Aufruf erschienen, binnen 30 Minuten Bitcoins im Wert von 1000 Dollar (880 Euro) zu überweisen. Angeblich sollte dies mit einer Rückzahlung in doppelter Höhe belohnt werden.

Twitter-Hack auf Prominenten-Accounts
Die Aufnahme zeigt einen gehackten Tweet des ehemaligen US-Präsidenten, Barack Obama. «Ich gebe meiner Community wegen Covid-19 etwas zurück»: Mit diesen Worten und in Anspielung auf die Coronavirus-Krise begann die Botschaft, in der versprochen wurde, eingeschickte Bitcoins doppelt zurückzuzahlen. - dpa

Twitter sperrte die Konten nach der Attacke vorübergehend und erklärte, dass es offenbar eine «koordinierte Social-Engineering-Attacke» gegeben habe. Dabei seien offenbar erfolgreich «einige unserer Angestellten mit Zugang zu internen Systemen und Werkzeugen» zum Ziel genommen worden. Beim sogenanntem Social Engineering werden Mitarbeiter manipuliert, um durch diese an bestimmte Informationen zu gelangen.

Laut der Seite Blockchain.com, die Transaktionen bei Kryptowährungen beobachtet, wurden aufgrund der betrügerischen Aktion Bitcoins im Wert von 116'000 Dollar überwiesen.

Twitter hat immer wieder mit Hackerangriffen zu kämpfen

Die von der «New York Times» interviewten mutmasslichen Hacker gaben an, die Bitcoin-Idee gehe auf einen Internetnutzer mit dem Pseudonym «Kirk» zurück, der den Hackerangriff auch initiiert habe. Sie selbst hätten sich lediglich in die Konten weniger bekannter Twitter-Nutzer gehackt, sagten sie der Zeitung. Als auch die Konten bekannter Persönlichkeiten zum Ziel der Attacke geworden seien, hätten sie sich von «Kirk» abgewendet.

Twitter hat immer wieder mit Hackerangriffen zu kämpfen. So wurden im März 2017 die Konten der Menschenrechtsorganisation Amnesty International, des französischen Wirtschaftsministeriums und der BBC-Nordamerika gehackt, möglicherweise von Anhängern des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan. Der Bitcoin-Hack warf erneut ein Schlaglicht auf die Sicherheit bei dem Kurzbotschaftendienst, der auch die bevorzugte Online-Plattform von US-Präsident Donald Trump ist.

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