In Kalifornien dürfen jetzt selbstfahrende Autos ohne Lenkrad und Pedale umherkurven. Doch auch bei Schiffen, Zügen und Flugzeugen übernimmt immer mehr der Roboter.
Das Google-Auto darf jetzt ohne Lenkrad in Kalifornien umherkurven.
Das Google-Auto darf jetzt ohne Lenkrad in Kalifornien umherkurven. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • In Kalifornien dürfen jetzt selbstfahrende Autos ohne Pedale und Lenkrad zu Testzwecken herumfahren.
  • Auch in der Schiff- und Luftfahrt, wie auch im Schienenverkehr wird mit künstlicher Intelligenz getüftelt.

Vom selbstfahrenden Auto träumt die Menschheit schon seit Jahrzehnten. Jetzt darf es offiziell auf Strassen umherkurven, zumindest in Kalifornien. Dort hat die Verkehrsbehörde am Montag die Anforderung gekippt, dass für den Notfall ein Mensch hinter dem Lenkrad sein muss.

Für die Tech-Branche ein Meilenstein. Führerlose Autos, ganz ohne Lenkrad oder Pedale, dürften damit wohl oft auf kalifornischen Strassen zu sehen sein. Vorerst noch zu Testzwecken. Gehen die Pläne der Tech-Firmen auf, dürften in den USA bereits 2020 serienreife, selbstfahrende Autos die Strassen erobern. Nicht nur die Tech-Elite tüftelt am führerlosen Auto. Auch hat Branchen-Urgestein General Motors kürzlich einen Prototyp ohne Pedale und Lenkrad vorgestellt.

In der Schweiz angekommen

Auf der Schiene ist die Entwicklung bereits in der Schweiz angekommen. Im Februar testete die SBB einen Zug, der selber bremst und beschleunigt. Der Lokführer braucht nur noch, die Systeme zu überwachen. Für SBB-Chef Andreas Meyer ist ein Zug ohne Lokführer kein Thema. Für Rüdiger Grube, Ex-Chef der Deutschen Bahn, ist vollautomatisches Fahren auf der Schiene hingegen «nur eine Frage der Zeit.»

Die Post testete 2016 ein autonomes Postauto ohne Lenkrad und Pedale.
Die Post testete 2016 ein autonomes Postauto ohne Lenkrad und Pedale. - Keystone

Ein weiterer Staatsbetrieb, der autonome Fahrzeuge testet, ist die Post. Sie hat bereits 2016 in Sion VS zwei Mini-Postautos zu Testzwecken in Betrieb genommen. Höchstgeschwindigkeit: 20 km/h. Nach einem Unfall wurde das Projekt 2016 kurz ausgesetzt. Seither läuft der Betrieb unfallfrei. Ende 2017 wurde die Strecke sogar ausgebaut.

Nicht nur an Land übernehmen die Roboter. Die japanische Schiffsbauindustrie entwickelt aktuell mit Hochdruck autonome Frachtschiffe. Die sollen ab 2025 auf den Weltmeeren unterwegs sein. Die Branche will damit die Zahl der Unfälle halbieren. Zurzeit gibt es rund 2000 Crashs auf See. Zudem solle künstliche Intelligenz auch helfen, Kraftstoff zu sparen. Ähnliche Pläne gibt es in Norwegen.

Das Airbus-Projekt Vahana entwickelt ein autonomes Lufttaxi.
Das Airbus-Projekt Vahana entwickelt ein autonomes Lufttaxi. - zvg

Auch in der Luft schwirren Roboter umher. Die Post testet im Tessin bereits heute autonome Drohnen für Kleinlieferungen. Es geht noch mehr: Luftfahrt-Gigant Airbus tüftelt an einem selbstfliegenden E-Lufttaxi. Konkurrent Boeing testet bereits seit letztem Sommer eine Software, die den Piloten überflüssig machen soll. Die Akzeptanz hält sich noch in Grenzen: Eine Studie aus Deutschland kam letztes Jahr zum Schluss, dass nur 10 Prozent der Passagiere in ein unbemanntes Flugzeug steigen würden. Experten gehen darum davon aus, dass die Technik zuerst in Frachtflugzeugen eingesetzt wird.

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