Der US-Konzern Apple hat eine bei Hongkong-Demonstranten beliebte App aus dem Markt der chinesischen Sonderverwaltungszone zurückgezogen.
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China hat Apple vorgeworfen, die Demonstranten in Hongkong zu unterstützen. Foto: Vincent Yu/AP/dpa - dpa-infocom GmbH
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der US-Konzern Apple hat eine App aus Hongkong zurückgezogen.
  • Die Erklärung: Die App bringe Polizei und Bewohner Hongkongs in Gefahr.
  • Chinesische Staatsmedien hatten Apple zuvor heftig kritisiert.

Der US-Konzern Apple hat eine bei Demonstranten in Hongkong beliebte App aus dem Markt der chinesischen Sonderverwaltungszone zurückgezogen. Den Entwicklern des digitalen Stadtplans Hongkongmap.live zufolge erklärte Apple am Donnerstag: Die App sei «in vielerlei Art so genutzt worden, dass sie Polizei und Bewohner Hongkongs in Gefahr bringt».

Chinesische Staatsmedien hatten Apple zuvor vorgeworfen, mit der App «offensichtlich Randalierer zu unterstützen». In einem Kommentar in der Zeitung «People's Daily» hiess es am Mittwoch: Es gebe «Grund zu der Annahme, dass Apple Geschäft mit Politik und sogar mit illegalen Handlungen vermischt». Apple müsse über die «Konsequenzen seiner unklugen und verantwortungslosen Entscheidung nachdenken», hiess es weiter.

Hong Kong Protests Apple
In diesem Foto vom 24. September 2011 wird ein Apple-Logo im Apple Store in der International Financial Center (IFC) Shopping Mall in Hongkong gezeigt. - keystone

Den Entwicklern zufolge erklärte Apple nun, die App sei dazu genutzt worden, Polizisten anzugreifen und die «öffentliche Sicherheit zu bedrohen». Zudem hätten «Kriminelle» dank der App gewusst, in welchen Stadtteilen sich Polizisten befanden und hätten dann dort Bürger attackiert. Diese Nutzung habe den den Hongkongern «erheblichen Schaden» zugefügt.

Seit Monaten Massenproteste

In Hongkong gibt es seit Monaten Massenproteste gegen die wachsende Einflussnahme der Regierung in Peking und die Beschneidung der Bürgerrechte. Die Demonstranten organisieren sich unter anderem über Apps.

Die Proteste hatten sich anfänglich gegen ein geplantes Gesetz gerichtet, das Überstellungen von Verdächtigen an Festland-China vorsah. Mittlerweile richten sich die Proteste aber generell gegen die pro-chinesische Führung in Hongkong und die Einschränkung der Demokratie.

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