Abschaffung von Ein- und Zwei-Cent-Münzen in EU dauert an
Die Ein- und Zwei-Cent-Münzen bleiben in der EU noch mindestens ein paar Jahre im Umlauf. Ein Gesetzesvorschlag für eine Abschaffung komme frühstens Ende 2021.

Das Wichtigste in Kürze
- Noch bleiben die Ein- und Zwei-Cent-Münzen in der EU im Umlauf.
- Die EU-Kommission will zunächst eine Folgeabschätzung erstellen.
- Eine Abschaffung würde frühstens im 2022 zu einem Thema werden.
Ein- und Zwei-Cent-Münzen werden in der EU wohl noch mindestens ein paar Jahre regulär im Umlauf bleiben. Die EU-Kommission in Brüssel kündigte am Montag an, einen Gesetzesvorschlag für eine EU-weite Abschaffung des Kleinstgeldes frühestens Ende 2021 vorzulegen. Bis dahin will die Behörde zunächst den Gebrauch bewerten und eine Folgeabschätzung einer Abschaffung erstellen.
Die Kommission hatte das Thema Anfang des Jahres erstmals angesprochen. Im Januar forderte sie gemeinsame Regeln der Rundung im Handel. Und sie kündigte Konsultationen mit den Mitgliedstaaten an.
Eine Abschaffung der kleinsten Münze strebe sie zunächst aber nicht an, hiess es damals. Auch, wenn dadurch Kosten für Transport und Herstellung der Münzen und die Mühe beim Zählen gespart werden könnten.
Abschaffung spaltet Deutschland
In Deutschland sprachen sich in der Folge Vertreter von CDU, SPD und Grünen für eine Abschaffung aus. AfD, Linke und FDP positionierten sich dagegen. In einigen EU-Ländern wird im Handel bereits seit längerem auf den nächsten Fünf-Cent-Betrag gerundet. So beispielsweise Finnland, Holland und Italien.
Bis Ende vergangenen Jahres waren 36,7 Milliarden Ein-Cent-Münzen und 28,2 Milliarden Zwei-Cent-Münzen in der Eurozone in Umlauf gebracht worden. Sie machen damit fast die Hälfte aller in Umlauf befindlichen Euro-Münzen aus. Laut Bundesfinanzministerium ist eine Ein-Cent-Münze in der Herstellung teurer als ihr Nennwert.