Den Mobilfunkanbietern kann es mit 5G nicht schnell genug gehen. Doch jetzt gibt es Widerstand aus der Politik. Auf kantonaler und nationaler Ebene.
5G Genf
Eine 5G-Antenne wird in Genf installiert. Vorerst werden im Kanton keine neuen Antennen gebaut. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Genf und Waadt wollen vorerst keine 5G-Antennen bauen.
  • Eine Studie mit Ratten konnte ein höheres Krebsrisiko nach Bestrahlung feststellen.
  • Allerdings ist diese Studie laut einem ETH-Experten umstritten.

Die Mobilfunkanbieter geben Vollgas. Sunrise deckt bereits seit Anfang Monat 150 Orte mit 5G an. Rivalin Swisscom hat angekündigt, bis Ende Jahr 90 Prozent der Bevölkerung mit der neuen Mobilfunk-Technologie abzudecken.

Allerdings gibt es jetzt Widerstand aus der Politik. Das Genfer Kantonsparlament hat den Bau von 5G-Antennen mit einem Moratorium gestoppt. Die Westschweizer wollen dies erst aufheben, wenn man wissenschaftlich fundiert etwas über die gesundheitlichen Risiken sagen könne.

Ähnlich sieht es im Kanton Waadt aus. Dort prüft man ein 5G-Verbot. Erst nachdem der Expertenbericht des Bundes veröffentlicht wird, will der Kanton entscheiden. Der Bericht wird für Mitte 2019 erwartet.

5G auch im Visier nationaler Politiker

Auch in der Deutschschweiz planen Parlamentarier ähnliche Vorstösse. Auf nationaler Ebene gibt es Widerstand gegen die neue Mobilfunk-Technologie – hauptsächlich von links.

Interview mit Swisscom CEO Urs Schaeppi. - Nau

Swisscom-Chef Urs Schaeppi sagte am Mittwoch zu Nau, dass er Verständnis für das Anliegen hätte. Führte aber an: «In den letzten 40 Jahren wurden über 30‘000 Studien zum Thema durchgeführt. Dabei konnte man keine Korrelation zur gesundheitlichen Schädigung feststellen.»

Kritiker hingegen argumentieren, dass bei einem Tierversuch mit Ratten eine leicht höhere Krebsrate nachgewiesen werden konnte.

Hirnströme verändert

«Messungen zeigten eine Veränderung der Hirnströme», sagte Peter Kälin jüngst zu Nau. Er ist Arzt und Vereinspräsident der Ärztinnen und Ärzte für Umweltschutz. Weiter hätten Studien bei Männern auf eine Veränderung in den Samenzellen hingewiesen.

Bei ETH-Experte Gregor Dürrenberger läuten die Alarmglocken hingegen nicht. Die Studie basiere auf sehr wenig Fällen. «Wäre nur ein Tier weniger erkrankt, wäre die Aussagekraft weg. Zudem wurde der Befund nur bei männlichen Ratten beobachtet.»

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