3D-Druck soll bei der Logistiksparte der Deutschen Bahn DB Schenker nun die Lösung für die Versorgung mit Ersatzteilen sein.
DB Schenker 3D-Druck
DB Schenker ist die Logistiksparte der Deutschen Bahn – und setzt jetzt auf 3D-Druck. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • DB Schenker will Lieferkettenprobleme mittels 3D-Druck lösen.
  • Die Logistiksparte der Deutschen Bahn beliefert ihre Kunden aus einem virtuellen Lager.

Die Logistiksparte der Deutschen Bahn setzt angesichts von Lieferkettenproblemen bei Kunden auf 3D-Druck. DB Schenker biete ab sofort Ersatzteil-Lieferungen via 3D-Druck an, teilte das Unternehmen am Mittwoch bei einer Konferenz in Frankfurt mit. Vorstandschef Jochen Thewes sagte: «Produkte aus unserem virtuellen Warenlager sind in kürzester Zeit verfügbar und werden direkt dort hergestellt, wo sie gebraucht werden».

Die Lösung senke die Lieferkosten, verkürze die Lieferzeiten und schone die Umwelt, hiess es. Ziel sei es, unnötige Lagerhaltung zu vermeiden und Lieferketten stabiler und flexibler zu machen.

3D-Druck
Produkte, die mit 3D-Druck hergestellt wurden, liegen auf einem Tisch. (Symbolbild) - Keystone

DB Schenker hat das virtuelle Warenlager für Kunden aus Maschinenbau, Autoindustrie und Schienenverkehr den Angaben nach in Pilotprojekten getestet. Das Unternehmen bietet den Service nun für Kunden weltweit an.

Verzögerungen in Lieferketten sowie knappe oder gar nicht lieferbare Materialien sind ein grosses Problem in der Industrie. Viele Branchen beklagen, dass sie Aufträge nicht abarbeiten können, weil Teile fehlen. So hat der Auftragsbestand der deutschen Industriebetriebe laut dem Statistischen Bundesamt einen Höchststand erreicht. Doch es komme häufig zum Auftragsstau – wegen der hohen Energiekosten, aber auch wegen der anhaltenden Knappheit an Vorprodukten.

3D-Druck
Mittels 3D-Druck könne man die benötigten Teile in der Nähe der Kunden produzieren. - Keystone

Die Lieferkettenprobleme will DB Schenker nun mit Ersatzteilen aus dem 3D-Drucker zumindest etwas lindern. Anstatt Teile physisch in Lagern vorzuhalten, werden bei dem neuen Konzept Baupläne dafür in einer Cloud gespeichert. Teile wie Handgriffe und Gehäuse könnten direkt in Kundennähe hergestellt werden, statt über Länder oder Kontinente hinweg geliefert zu werden.

Bis zu zehn Prozent der Lagerbestände von Unternehmen seien grundsätzlich vor Ort herstellbar, erläuterte Thewes. Besonders Ersatzteile, die eher selten gebraucht würden, eigneten sich für den 3D-Druck. Nicht geeignet ist das Verfahren der Bahn zufolge etwa für einige komplexe Elektronikbauteile oder bei bestimmten geschmiedeten Bauteilen.

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