Nestlé weiht neues Testlabor ein und will damit Turbo-Innovation

Nestlé hat am Montag in Konolfingen BE einen neuen sogenannten «R&D Accelerator» – zu Deutsch Forschungs- und Entwicklungsbeschleuniger – eingeweiht. Damit will der Nahrungsmittelgigant die Innovation und die Markteinführung von nachhaltigen Milchprodukten und veganen Milchalternativen beschleunigen.

Der «R&D Accelerator» soll Start-ups, Studierenden und Forschenden eine Plattform zur Nutzung der Expertise von Nestlé bieten. Es gehe laut dem Unternehmen um die Bereiche von Milch und pflanzlichen Proteinen. Das Ziel: Interne, externe oder gemischte Teams sollen darin in nur sechs Monaten neuartige Ideen entwickeln.

Thomas Hauser, Leiter der globalen Produkt- und Technologieentwicklung, will dem Tunnelblick innerhalb des Grossunternehmens vorbeugen. «Wir wollen verhindern, dass wir über die Betriebsblindheit stolpern.» Nestlé interessiere sich für Kreativität und originelle Ideen.

Die Einrichtung verfügt über eine voll ausgestattete Testküche, die sogenannte «Creative Kitchen». Dort werden ausgetüftelte Produkte direkt einem Praxistest unterzogen.

Weiter gibt es ein «Concept Studio», das aussieht wie ein grosses Mindmap, sowie ein «Remote Support Center». Letzteres ermöglicht zum Beispiel mittels smarter Brille oder Videotelefonie direkten Einblick in Nestlé-Produktionsstätten weltweit.

Die Teams im «R&D Accelerator» haben Zugang zu kleinen bis mittelgrossen Produktionsanlagen. Nestlé will so die Herstellung grösserer Produktmengen für eine Testeinführung im Einzelhandel ermöglichen.

In Konolfingen im Kanton Bern befindet sich Nestlés global führendes Forschungs- und Entwicklungszentrum für Milchprodukte und pflanzliche Milchalternativen. Hier werden neue milchbasierte Produkte sowie Säuglings- und Spezialnahrung entwickelt, die weltweit in rund 60 Ländern angeboten werden.

Der «R&D Accelerator» in Konolfingen ist Teil einer globalen Initiative von Nestlé. Der erste solche Beschleuniger wurde bei Nestlé Research in Lausanne VD lanciert. Weitere, unter anderem in Singapur oder Abidjan/CIV, werden folgen.