Am heutigen internationalen Tag der Menschen mit Behinderung macht «Promembro» auf dem Bundesplatz auf die Situation der Menschen mit einer Prothese aufmerksam.
Tag der Behinderten: Promembro macht auf dem Bundesplatz auf die Prothesen-Problematik aufmerksam. - Nau
Ad

Das Wichtigste in Kürze

  • Heute ist internationaler Tag der Menschen mit Behinderung.
  • «Promembro» setzt sich für Menschen mit einer Prothese ein.

Eine Gruppe von Piraten macht am Montag auf dem Bundesplatz Musik und tanzt dazu. Die Holzbeine klopfen auf den Boden, die Stimmung ist ausgelassen. Ernst ist aber der Grund für diesen Aufmarsch. 

«Pirat Ahab hatte ein Holzbein. Das ist doch auch heute noch völlig ausreichend, oder finden Sie etwa nicht?» Diese rhetorische Frage stellt Thomas Raaflaub, Zentralsekretär von Promembro, des Schweizerischen Vereins, der sich für Prothesenträgerinnen und -träger einsetzt. Heutzutage ist die Prothesen-Forschung weit fortgeschritten. Das Problem aber ist: Die modernen Prothesen schaffen es häufig nicht zu den Menschen, die sie benötigen würden.

Wirtschaftlicher Entscheid

Auf diese Problematik macht Promembro am heutigen internationalen Tag der Menschen mit Behinderung aufmerksam. Unterstützung erhalten sie dabei vom Grünen Nationalrat Balthsar Glättli, der eine entsprechende Motion im Parlament eingereicht hat. Im Nationalrat fand sie bereits eine Mehrheit, in der nächsten Session wird der Ständerat darüber befinden.

Glättli macht ein Beispiel und geht von einem Ehepaar aus, bei dem beide eine Beinprothese benötigen. «Falls der Mann erwerbstätig ist und die Frau nicht, erhält der Mann die bessere Beinprothese.» Glättli stört sich daran, dass die Versicherungen häufig rein wirtschaftlich Entscheide fällen. Denn die Frau werde in diesem Beispiel - das leider Realität und nicht fiktiv sein - gleich doppelt bestraft.

Thomas Raaflaub von «Promembro» im Interview - Nau
Grüne-Nationalrat Balthasar Glättli im Interview - Nau
Ad
Ad

Mehr zum Thema:

NationalratStänderat