Noch nie sassen mehr Frauen in den Chefsesseln der grossen Schweizer Arbeitgeber. Doch der Rekord trügt: Die Schweiz lahmt punkto Gleichstellung beim Kader.
Schilling Report: Die Schweiz hat wieder mehr Frauen in der Geschäftsleitung. - Nau
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Das Wichtigste in Kürze

  • Rekord! 2018 waren mehr Frauen in Kader-Positionen denn je.
  • Der Schilling Report erfasst die 100 grössten Arbeitgeber.
  • Der öffentliche Sektor ist Vorreiter beim Verhältnis der Geschlechter.
  • Im Europavergleich hinkt die Schweiz deutlich hinterher.

2018 waren mehr Frauen denn je im Topkader der grossen Schweizer Arbeitgeber. Der private Sektor liegt dabei deutlich hinter dem öffentlichen.

Dies geht aus dem heute veröffentlichten Schilling Report 2019 hervor. Dieser analysiert unter anderem das Männer- und Frauen-Verhältnis in Kaderpositionen.

Gleichstellung bei öffentlichem Sektor besser

Erstmals sitzen über 20 Prozent Frauen in Verwaltungsräten privater Firmen. 38 Prozent der vakanten Sitze wurden mit einer Frau besetzt. In den Geschäftsleitungen sitzen erstmalig 9 Prozent Frauen.

Deutlich höhere Werte erzielt der öffentliche Sektor: 18 Prozent der Positionen sind in Frauenhand.

Für den Urheber der Studie Guido Schilling ist vor allem das Rekrutieren im eigenen Unternehmen zentral. So könnten die Kader-Positionen nachhaltig besetzt werden.

Europa: In Nachbarländer deutlich mehr Frauen im Kader

Spitzenreiter im Europavergleich ist Frankreich mit 44 Prozent Frauenanteil - das Nachbarland hat eine Frauenquote.

Doch auch ohne Quote geht es: Schweden, Finnland, UK und Dänemark kennen keine Quote. Trotzdem sind in diesen Ländern viel mehr Frauen im Topkader als in der Schweiz.

«Man sollte jede freie Stelle mit einer Frau besetzen», sagt Schilling dazu. Bis man zu den Spitzenländern aufrücken könne, werde es aber noch lange dauern.

Das ganze Interview mit Guido Schilling, von Headhunter Schillingpartners. - Nau
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