Auf einigen australischen Inseln lebten einst Emus, die ihren heutigen Artgenossen kaum bis zur Schulter reichten. Geschrumpft sind die Vögel damals, weil ihnen der Platz ausgegangen ist.
Emus werden fast zwei Meter gross. Bis ins 19. Jahrhundert gab es aber auch kleinere Formen.
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Emus werden fast zwei Meter gross. Bis ins 19. Jahrhundert gab es aber auch kleinere Formen. Bild: Alamy - Community
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Das Wichtigste in Kürze

  • Früher lebten auf einigen australischen Inseln Emus, die deutlich kleiner waren als ihre Artgenossen auf dem Festland.
  • Das hat ein Forscherteam herausgefunden und mittels Analysen von Fossilien auch den Grund dafür entdeckt.
  • Die Laufvögel hatten sich an den kleineren Lebensraum angepasst – und waren proportional zur Inselgrösse geschrumpft.

Der Grosse Emu verdient seinen Namen: Bis zu 1,90 Meter hoch und 45 Kilogramm schwer wird der in Australien heimische Laufvogel. Heute lebt er nur noch auf dem Festland, doch bis ins 19. Jahrhundert hinein gab es noch Emus auf einigen der grösseren Inseln südlich des Kontinents. Diese entstanden erst vor 10'000 bis 15'000 Jahren, als am Ende der letzten Kaltzeit der Meeresspiegel stieg. Dadurch wurden die dort lebenden Emus vom Festland isoliert. Und mussten sich an ihren neuen, verkleinerten Lebensraum anpassen: Sie schrumpften. Das hat nun ein australisches Forscherteam herausgefunden.

Die Forschenden untersuchten dazu Überreste von Insel-Emus aus Museen: Sie analysierten die DNA der Fossilien und vermassen die Knochen. Vor allem Beinknochen eignen sich gut, um abzuschätzen, wie gross ein Tier einmal war.

So entdeckten die Forscher, dass sich die Grösse der Tiere nach der Grösse ihres Lebensraums richtete. Beispielsweise waren die Emus auf der nur 1000 Quadratkilometer grossen Insel King Island am kleinsten: Sie erreichten etwa zwei Drittel der Grösse ihrer Artgenossen auf dem australischen Festland. Die Emus auf dem viermal so grossen Kangoroo Island waren etwas grösser, und nochmals weniger stark geschrumpft waren die Vögel auf dem vergleichsweise riesigen Tasmanien.

Die Forscher vermuten, dass das geringere Futterangebot – Emus ernähren sich von Pflanzen und Insekten – die Vögel schrumpfen liess. Diese evolutionäre Entwicklung lief gemäss der Forscher sehr schnell ab. Und auf allen drei Inseln unabhängig voneinander.

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