Die Bedenken gegenüber E-Zigaretten sind seit den Todesfällen in den USA gross. Zu Unrecht, sagen der Toxikologe und Vertreter aus der Tabakbranche.
Risiken von E-Zigaretten: Die Branche nimmt Stellung. - Nau
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Bedenken gegenüber E-Zigaretten sind seit den Todesfällen in den USA angestiegen.
  • Eine internationale Tabakfirma will beweisen, dass die Bedenken unberechtigt seien.
  • Dabei werden sie von einem unabhängigen Toxikologen unterstützt.

Die Aufregung war schweizweit gross, als vergangenen Sommer in den USA mehrere Todesopfer nach dem Dampfen einer E-Zigarette bekannt wurden. Bis heute steigen die Opferzahlen an, gegen 50 Personen sollen schon nach dem E-Zigaretten-Konsum gestorben sein.

Nun widerspricht die international tätige Tabakfirma British American Tabacco diesen Darstellungen und startet eine regelrechte Gegen-Offensive.

«Sensationalismus» verblende Fakten

Mads Larsen, Chef der British American Tabacco in der Schweiz, sieht die Aufregung über die Ereignisse in den USA kritisch. «Ich denke, es wurde in diesem Zusammenhang sehr viel Sensationalismus betrieben», sagt Larsen. Untersuchungen hätten gezeigt, dass bei den Fällen in den USA verunreinigte Substanzen gedampft wurden.

Dabei hätten die Konsumenten mit Vitamin-E-Azetat kontaminiertes THC inhaliert, «was für den Körper sehr schlecht ist».

E--Zigaretten
E-Zigaretten haben seit vergangenen Sommer einen schweren Stand. - dpa-infocom GmbH

Larsen betont in diesem Zusammenhang klar die Vorteile eines Wechsels zur E-Zigarette. «Es ist bewiesen, dass die E-Zigarette gegenüber der herkömmlichen Zigarette eine klar bessere Alternative ist».

Klar wäre es besser, ganz mit dem Rauchen aufzuhören, räumt er ein. Jedoch würden sich bereits durch das Dampfen gesundheitliche Risiken deutlich vermindern. Gerade aus diesem Grund erhofft sich Larsen mehr Unterstützung von der nationalen Politik und den Gesundheitsbehörden.

«E-Zigaretten sind nicht schädlich»

Unterstützung erhält Larsen vom unabhängigen Toxikologen Bernhard Mayer aus Graz. Der Österreicher kämpft seit Jahren für die Akzeptanz von E-Zigaretten und deren Status als Alternative zu herkömmlichen Zigaretten.

Toxikologe Prof. Dr. Bernhard Mayer zu den Risiken von E-Zigaretten. - Nau

«Die Schädlichkeit von E-Zigaretten ist noch in keiner klinischen Studie bestätigt worden», sagt Mayer. Die Vorfälle in den USA seien klar auf gestreckte THC-Liquids zurückzuführen, welche von Drogendealern verkauft wurden. «Man kann in diesem Fall also von einem Drogenproblem sprechen und dürfen die Toten nicht der E-Zigarette zuschieben.»

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