Mit einer Protestaktion gegen den Biotech-Konzern Inthera will Animal Rights ein Zeichen gegen Tierversuche setzen. Die Forderungen sind klar.
Interview mit Pablo Labhart - Nau
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Das Wichtigste in Kürze

  • Animal Rights Switzerland demonstrierte heute in Wädenswil ZH gegen Tierversuche.
  • Auslöser waren die erschreckenden Bilder aus einer Versuchsanstalt in Deutschland.
  • Die Gesellschaft und der Staat seien nun zum Handeln aufgefordert, so die Bewegung.

Als «Kassensturz» Bilder der unter Tierversuche der Firma Inthera Bioscience leidenden Hunde veröffentlichte, war das gesellschaftliche Echo gross. Heute fand in Wädenswil ZH eine Demonstration der Animal Rights Switzerland statt. In nur wenigen Tagen hat ihre Petition gegen die Tierversuche über 10'000 Unterschriften erlangt.

Tierversuche sollen gestoppt werden

Animal Rights Switzerland fordert Inthera Bioscience auf, sofort die Tierversuche zu stoppen. Ob sie dies wirklich tun, oder einfach den Anbieter wechseln werden, ist schwer zu sagen. «Ihre Website ist maximal intransparent», so Pablo Labhart, Geschäftsleiter von Animal Rights Switzerland.

Die ZHAW kappte nach dem Skandal ihre Bindungen zu der Firma. Labhart ist erfreut über dieses Zeichen der Hochschule und findet die Reaktion angemessen. «Es ist wichtig, dass man den Finger in diese Wunde legt und realisiert: da ist etwas schiefgelaufen», sagt Labhart zu den Massnahmen der Schule.

Demonstration
Die Demonstranten fordern ein Verbot für Tierversuche. - Nau

Obwohl das Schweizer Gesetz es Firmen erschwert, Tierversuche durchzuführen, gebe laut Animal Rights Switzerland immer noch Luft nach oben. Denn mit der jetzigen Gesetzgebung würden die meisten Firmen ihre Tierversuche einfach ins Ausland verlagern.

Die Gesellschaft ist gefordert

Für Labhart ist klar: «Die Forschung nach Alternativen soll weiter gefordert werden.» Denn ohne gleichwertige Alternativen, wird man das Problem kaum in den Griff bekommen. Diese Forderungen stellte die Bewegung an der heutigen Demonstration.

firma zhaw
Ein Foto der Organisation Soko Tierschutz soll einen misshandelten Hund in dem Labor bei Hamburg zeigen. - dpa-infocom GmbH

Es sei essentiell, das Schweigen der Gesellschaft zu brechen, so Labhart. «Es ist wichtig als Gesellschaft die Diskussion anzufangen.» Zwar soll über eine Verbots-Initiative abgestimmt werden, jedoch würde dies erst in ein bis drei Jahren stattfinden.

Fördergelder sind nötig

Auch Animalfree Research, die wissenschaftliche Seite der Bewegung, fordert zum Handeln auf. «Die Forschung nach Alternativen wird zu wenig beworben», sagt Geschäftsleiterin Silvia Frey. Nun brauche es in erster Linie ein Umdenken und Fördergelder vom Staat, um die tiergerechte Forschung voranzutreiben.

Geschäftsleiterin Animalfree Research. - Nau

Die Demonstration mit mehr als 100 Menschen auf dem Seeplatz in Wädenswil verlief friedlich.

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