Philipp Eng ist Mitglied des Initiativkomitees der Renteninitiative. Im Gastbeitrag erklärt er, weshalb es diese braucht und er die 13. AHV-Rente ablehnt.
Philipp Eng Jungfreisinnige
Philipp Eng ist Vorstandsmitglieder der Jungfreisinnigen Schweiz und im Initiativkomitee der Renteninitiative. - Jungfreisinnige Schweiz

Das Wichtigste in Kürze

  • Philipp Eng (Jungfreisinnige) äussert sich im Gastbeitrag zu den beiden AHV-Vorlagen.
  • 1 Jahr länger arbeiten, sei ein wirklich kleines Opfer, um die AHV nachhaltig zu sanieren.
  • Die 13. AHV-Rente lehne er dagegen ab, weil das Geld dafür nicht da sei.
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Bei den Abstimmungen vom 3. März geht es um nichts Geringeres als um die Zukunft unserer AHV. Während die Gewerkschaftsvorlage die AHV-Renten kurzsichtig ausbauen will (mit einer 13. Rente), bietet die Renteninitiative der Jungfreisinnigen eine echte Chance, die AHV nachhaltig auf stabile Beine zu stellen.

Wir leben immer länger. Dies ist uns auch zu gönnen. Wenn wir aber dadurch immer länger Rente beziehen, aber gleich lange einzahlen, führt dies unweigerlich zu Finanzierungsproblemen in der AHV. Wir leben heute durchschnittlich fast zwölf Jahre länger in Rente, als bei Einführung der AHV mal geplant war.

Ein Jahr länger arbeiten zur nachhaltigen Sanierung der AHV

Was will die Renteninitiative? Sie fordert lediglich ein Jahr länger zu arbeiten und das Rentenalter an einen politisch neutralen Faktor zu binden: nämlich an die Lebenserwartung. Denn diese ist ausschlaggebend dafür, ob die AHV-Kasse finanziert ist oder nicht.

Renteninitiative
Die Renteninitiative will das Rentenalter an die Lebenserwartung knüpfen. - keystone

Wir haben die einmalige Chance, die AHV damit nachhaltig zu sanieren. Ein Jahr länger arbeiten ist wirklich ein kleines Opfer dafür, dass die AHV nachhaltig und langfristig saniert werden kann. Jede Generation leistet ihren Beitrag dazu.

Die Augen vor dem Problem in der Altersvorsorge zu verschliessen, wie dies die Linken tun, wird dazu führen, dass der Schuldenberg immer grösser wird und die nächsten Generationen dafür aufkommen müssen. Mit Solidarität zwischen den Generationen hätte dies nichts mehr zu tun.

13. AHV-Rente führt zu höherer Mehrwertsteuer und höheren Lohnabzügen

Dem gegenüber steht die Initiative auf eine 13. AHV. Gönne ich den Rentnerinnen und Rentnern keine 13. Rente, weil ich da ein Nein einlegen werde? Nein. Aber was die Initianten gerne verschweigen ist, dass Geld, welches man verschenkt, auch irgendwo herkommen muss.

Stimmen Sie am 3. März für die 13. AHV-Rente?

Die zusätzlichen Milliarden, welche für eine 13. AHV benötigt werden, müssen über eine höhere Mehrwertsteuer oder höhere Lohnabzüge für Arbeitnehmer bezahlt werden. Anders als die Gewerkschaften uns glauben machen wollen, führt die Initiative auf eine 13. AHV also keineswegs zu «mehr Kaufkraft» oder «mehr Wertschätzung der eigenen Arbeit» – sie führt zu massiven Mehrkosten für die nächsten Generationen und verteilt Geld mit der Giesskanne auch an Menschen, die es gar nicht brauchen.

13. AHV-Rente
Durch die 13. AHV-Rente sollen armutsbetroffene Rentnerinnen und Rentner unterstützt werden. - keystone

Letztlich entscheiden wir am 3. März eigentlich nur über eines: Wollen wir aus egoistischen Motiven weiterhin auf Kosten der nächsten Generationen leben und diese bereits mit massiven Schuldenbergen ins Berufsleben starten lassen?

Ich will dies nicht. Darum stimme ich Nein zur 13. AHV und Ja zur Renteninitiative.

Zur Person: Philipp Eng (*1993) ist im Vorstand der Jungfreisinnigen Schweiz und im Initiativkomitee der Renteninitiative. Der Rechtsanwalt kandidierte 2023 für den Nationalrat.

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