Heinz Lienhard, Präsident des Schweizer Tierschutzes, wehrt sich gegen das neue Jagdgesetz, «das den Schutz des Wolfs massiv verwässert». Ein Kommentar.
Heinz Lienhard
Heinz Lienhard, Präsident des Schweizer Tierschutzes (STS). - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Heinz Lienhard setzt sich für das Referendum gegen das neue Jagdgesetz ein.
  • Der Präsident des Schweizer Tierschutzes hält nichts vom Abschuss der Beverin-Wölfe.

Nun hat also das Bundesamt für Umwelt auf Antrag des Kantons Graubünden den Abschuss von vier Jungwölfen aus dem Beverin-Rudel gutgeheissen. Sie haben zwar noch keinen Schaden angerichtet, aber sie könnten es von ihrem Vater, dem Wolf M92 lernen. Dieser habe begonnen, Schafe trotz Herdenschutzmassnahmen zu reissen.

Interessanterweise wird aber nicht erwähnt, wie die betroffenen Schafherden geschützt waren. Mir ist kein einziger Fall von Schafrissen aus Herden bekannt, die mit Elektrozäunen oder Herdenschutzhunden geschützt sind, also mit tauglichen Massnahmen, die sogar vom Bund gefördert werden. Oder waren es untaugliche «Schutzmassnahmen» die nun als Alibi dazu dienen, um vier junge Wölfe abzuknallen?

Jungwölfe
17 Jungtiere kamen letztes Jahr auf die Welt. - sda - AJF GR

Soeben hat unser Parlament ein neues Jagdgesetz beschlossen, das den Schutz des Wolfs, des Luchses und anderer Wildtierarten massiv verwässert und «vorsorgliche» Abschüsse von Jungtieren rechtfertigt. Ich glaube nicht, dass ein solches Gesetz dem Volkswillen entspricht. Gerade jetzt beginnt die Unterschriftensammlung für das Referendum dagegen.

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