Mitte-Präsident Gerhard Pfister will aus den politischen Fehlern der Corona-Krise lernen. Die nächste Pandemie komme wohl, doch 2021 stehe ein Aufbruch an.
Gerhard Pfister CVP Gastbeitrag
CVP-Präsident Gerhard Pfister fordert, dass die Schweiz die Lehren aus dem Krisenjahr 2020 zieht und sich besser auf Krisen vorbereitet. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • CVP-Präsident Gerhard Pfister schreibt über Fehler, welche die Politik 2020 gemacht hat.
  • Es gelte zu verhindern, dass je wieder so viele Menschen an einer Pandemie sterben.
  • Betroffene im Gesundheitswesen würden unsere Unterstützung verdienen.

Für uns alle war das ausklingende Jahr eine Herausforderung. Seit dem Zweiten Weltkrieg hatte die Schweiz keine vergleichbar schwierige Situation zu bewältigen. Jetzt, an der Schwelle zum neuen Jahr, gibt es Zeichen, dass wir im nächsten Sommer hoffentlich das Schlimmste hinter uns haben können, wenn ausreichend Impfstoffe zur Verfügung stehen.

Coronavirus
Geimpfte sind viel besser vor dem Coronavirus geschützt als Ungeimpfte. - dpa

Andererseits sind gerade jetzt die Spitäler immer noch in einer kritischen Situation, viele Mitarbeitende, gerade in den Pflegeberufen sind an der Grenze dessen, was sie leisten können, und die Fallzahlen sind immer noch sehr hoch. Seit Wochen sterben täglich in unserer Schweiz Menschen an Covid-19.

«Wir dürfen das nicht einfach hinnehmen»

Für viele unter uns sind auch die wirtschaftlichen Folgen der Massnahmen gegen die Corona-Pandemie eine enorme Belastung. Geschäfte müssen schliessen, oder müssen sich in diesen Weihnachtstagen damit befassen, Menschen zu entlassen, weil weder Arbeit noch Kunden da sind.

Wir dürfen es als Gesellschaft nicht so weit kommen lassen, dass wir dies alles einfach so hinnehmen. Sondern wir müssen alles daransetzen, damit allen Menschen die Pflege und die Unterstützung und Hilfe zukommen können, die sie brauchen.

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Der gesamte Bundesrat will sich gegen Coronavirus impfen lassen. - Keystone

Die Politik, Bundesrat, Kantone und Parlamente, haben dieses Jahr schwierige Entscheide, manchmal in kurzer Zeit, treffen müssen. Nicht alle Entscheide waren optimal; das wissen wir im Nachhinein.

Lehren ziehen für die nächste Pandemie

Ich wünsche mir für die Zukunft, dass wir darum als Gesellschaft die Lehren aus diesem Jahr ziehen, um bei einer nächsten Krise, einer nächsten Pandemie, die leider durchaus wahrscheinlich ist, die dieses Jahr gemachten Fehler zu vermeiden.

Es kann nicht sein, dass eines der reichsten Länder der Welt, und ein Land mit einem der besten und teuersten Gesundheitssysteme der Welt, in einer Pandemie einen so hohen Preis an Menschenleben, an schweren Erkrankungen, an Belastungssituationen für das medizinische Personal und an wirtschaftlichen existenzbedrohenden Schicksalen bezahlt.

coronavirus spital schweiz
Ein Coronavirus-Patient wird in einem Spital in Locarno behandelt. - Keystone

Unsere Gesellschaft hat gezeigt, dass sie Solidarität leben kann. Die Einwohnerinnen und Einwohner unseres Landes haben viele Einschränkungen hingenommen und in der überwiegenden Mehrheit mitgetragen, damit die Schwächsten in der Gesellschaft geschützt werden können.

Auf diese Werte darf die Schweiz zählen

Das medizinische Personal in Spitälern aber auch in Pflegeheimen haltet seit Wochen und Monaten der hohen Belastung stand. Viele Unternehmerinnen und Unternehmer haben sich den enormen Herausforderungen gestellt, haben ihre Verantwortung für ihre Arbeitnehmenden und die Gesellschaft wahrgenommen.

Christlichdemokratische Volkspartei Gerhard Pfister
Gerhard Pfister hofft auf ein «glücklicheres» 2021 – und setzt dabei auf Solidarität, Freiheit und Verantwortung. - Keystone

Solidarität, Freiheit, Verantwortung. Es sind diese Werte, auf die die Schweiz auch und gerade in der Krise zählen darf. Es sind diese Werte, die die Schweiz stark machen, wenn sie von uns allen gelebt werden.

Ich wünsche allen Leserinnen und Lesern von nau.ch einen zuversichtlichen Aufbruch in ein glücklicheres, hoffnungsvolleres 2021. Bleiben Sie gesund.

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