Zürich: Unispital-Arzt fälscht OP-Zahl, Klinikdirektor unterschreibt
Ein Kaderarzt und ein Klinikdirektor am Unispital Zürich haben die Treuepflicht verletzt. Strafrechtliche Konsequenzen gibt es aber keine.

Das Wichtigste in Kürze
- Am Unispital Zürich kam es zu einer Verletzung der Treuepflicht.
- Ein Kaderarzt fälschte die Anzahl Operationen für eine Prüfungsanmeldung.
- Der Klinikdirektor bestätigte die falsche Anzahl mit seiner Unterschrift.
Der Klinikdirektor und ein Kaderarzt der Klinik für Urologie des Universitätsspitals Zürich (USZ) haben sich laut einer unabhängigen Untersuchung falsch verhalten und ihre Treuepflicht verletzt. Da kein strafrechtlicher Tatbestand vorliegt, will das USZ das Vertrauen in sie wieder herstellen.
Klinikdirektor bestätigte falsche Zahl der OPs
Konkret habe der Kaderarzt falsche Angaben für die Anmeldung zu einer Prüfung gemacht. Die Zahl der Operationen, die für die Prüfung erforderlich waren, habe er falsch deklariert.
Das schrieb das USZ in einer Mitteilung, über welche die «Neue Zürcher Zeitung» am Samstag berichtete. Der Klinikdirektor habe die falsche Zahl durch seine Unterschrift bestätigt.
«Isoliertes Fehlverhalten»
Für die externe Untersuchung seien verschiedene Unterlagen untersucht und über 20 Gespräche mit internen und externen Personen geführt worden. Der Bericht kam laut dem USZ zum Schluss, dass es sich um ein «isoliertes Fehlverhalten» gehandelt habe.
Die beiden Mediziner seien sich ihrem Fehler bewusst und hätten sich kooperativ an der Aufklärung beteiligt, schrieb das Spital. Die Überprüfung sei zudem zum Schluss gekommen, dass die beiden Mediziner fachlich einwandfreie Arbeit leisteten. Die Spitaldirektion habe personalrechtliche Massnahmen ergriffen und disziplinarische Vorgaben gemacht. Damit solle sichergestellt werden, dass sich ein solches Fehlverhalten nicht wiederhole.