Zürich macht Schluss mit lauten Laubbläsern
Stadtzürcherinnen und Stadtzürcher haben für ein Verbot von Laubbläsern gestimmt und damit das Interesse internationaler Medien auf sich gezogen.

Die Zürcher Bevölkerung hat Geschichte geschrieben und benzinbetriebene Laubbläser mit überwältigender Mehrheit aus der Stadt verbannt. Mit 61,7 Prozent der Stimmen sprachen sich die Bürger für Einschränkungen bei der Nutzung dieser Gartengeräte aus, so das «SRF».
Sämtliche Wahlkreise der Stadt folgten dem Vorschlag der links-grünen Parteien und unterstützten das weitreichende Verbot. Die klare Zustimmung überraschte selbst politische Beobachter, die mit einem knapperen Resultat gerechnet hatten.
Die neuen Regelungen im Detail: Wann darf ich Laubbläser in Zürich nutzen?
Das neue Gesetz verbietet benzinbetriebene Laubbläser und Laubsauger vollständig auf dem gesamten Stadtgebiet. Elektrische Geräte bleiben zwar erlaubt, dürfen aber laut der «Tagesschau» nur noch von Oktober bis Dezember eingesetzt werden.
Ausnahmen gewährt die Stadtverwaltung lediglich bei besonderen Grossveranstaltungen wie dem Sechseläuten oder der Street Parade. Private und städtische Gärtner müssen sich nun auf deutlich mehr Handarbeit einstellen.

Die Befürworter des Verbots nehmen diesen zusätzlichen Aufwand bewusst in Kauf, um mehr Ruhe in die Stadt zu bringen. Verstösse gegen die neuen Bestimmungen werden künftig von den städtischen Behörden kontrolliert und geahndet.
Zu laut und zu lästig: Argumente der Befürworter und Gegner
Die Unterstützer des Verbots führten hauptsächlich Lärmschutz und Umweltargumente ins Feld. Sie betonten, dass die Geräte nicht nur störenden Lärm verursachen, sondern auch Feinstaub aufwirbeln und Kleinlebewesen gefährden.
Besonders Igel und andere Bodentiere leiden unter den hohen Luftgeschwindigkeiten und den gefährlichen Häckslern der Laubsauger. Die bürgerlichen Parteien warnten hingegen vor Überregulierung und unnötiger Bürokratie in der Stadtpolitik.
Sie befürchteten laut dem «SRF» massive Mehrkosten und zehntausende zusätzliche Arbeitsstunden für die Stadtverwaltung. Zudem argumentierten sie, dass moderne akkubetriebene Geräte bereits deutlich leiser seien als ihre benzinbetriebenen Vorgänger.
Zürcher Entscheidung schafft es in die internationale Presse
Das Zürcher Verbot erregte laut «bluewin» weltweite Aufmerksamkeit und wurde als europäisches Novum gefeiert. Medien von Australien bis China berichteten über den wegweisenden Volksentscheid der Schweizer Metropole.

Australische Portale feierten das Resultat humorvoll als «Sieg für den Sonntagsschlaf» und forderten eigene Städte zum Nachahmen auf. In den Niederlanden wurde der Zürcher Entscheid als Vorbild für die dortige Laubbläser-Debatte diskutiert.
Chinesische Medien nutzten die Abstimmung als Anschauungsunterricht für direkte Demokratie und erklärten ausführlich das schweizerische Referendumssystem. In Luxemburg und Belgien fand der Zürcher Vorstoss Beachtung und wurde als mögliches Modell für andere europäische Städte präsentiert.