Stadt Zürich

Zürcher Kunsthaus nimmt kein Bargeld mehr an

Etienne Sticher
Etienne Sticher

Zürich,

Das Zürcher Kunsthaus akzeptiert kein Bargeld mehr. Es begründet es mit Nachhaltigkeit, Nutzerfreundlichkeit, Sicherheit und Effizienz.

kunsthaus
In das Zürcher Kunsthaus kommt man nur noch, wenn man mit Karte oder Twint bezahlt. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Im Zürcher Kunsthaus kann man nicht mehr mit Bargeld bezahlen.
  • Bargeld werde immer weniger verwendet, der Aufwand sei hoch, so die Begründung.
  • Zahlreiche Geschäfte und Museen akzeptieren ebenfalls nur noch Karte und Twint.

Spätestens seit der Pandemie verschwindet Bargeld immer mehr. Zahlreiche Läden und Restaurants akzeptieren nur noch Karte oder Twint. Seit rund drei Wochen gehört auch das von Steuergeldern subventionierte Kunsthaus in Zürich dazu.

Anfang September wurde umgestellt, ein Schild am Eingang weist darauf hin. Bereits am 4. August informierte das Museum über Facebook, dass bald nur noch bargeldloses Zahlen möglich sein wird. Die Reaktionen unter dem Post sind gemischt.

Gemäss einer Studie der Nationalbank bezahlten 2022 noch rund 36 Prozent der Menschen ihre Rechnungen bar. Das ist ein Rückgang um fast die Hälfte seit 2017. Ein Grossteil der Leute will aber weiterhin bar bezahlen können. Je nach Umfrage sind es zwischen 65 und 95 Prozent.

Auf der Gegenseite können laut dem Swiss-Payment-Monitor rund 16 Prozent der Menschen komplett ohne Bargeld leben.

Bargeld-Initiative kam nicht zustande

Das befürchtete Verschwinden von Bargeld löst Sorgen aus. Die «Freiheitliche Bewegung» wollte Geschäfte mit einer Initiative dazu zwingen, Münzen und Noten annehmen zu müssen. Sie sorgte sich vor Überwachung sowie Verlust von Freiheit und Datenschutz. Die Initiative kam aber nicht zustande, da zu wenig Unterschriften gesammelt wurden.

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Eine Initiative zum Schutz des Bargelds ist nicht zustande gekommen. - keystone

Im Facebook-Post begründete das Kunsthaus den Verzicht auf Bargeld mit «Nachhaltigkeit, Nutzerfreundlichkeit, Effizienz und Sicherheit». Gegenüber dem «Tagesanzeiger» sagt eine Sprecherin, man sei sich der Verantwortung bewusst, die man als subventioniertes Museum trage. Die Zahlung sei deshalb mit verschiedenen digitalen Mitteln möglich.

Hintergrund des Entscheids seien betriebswirtschaftliche und praktische Überlegungen. Bargeld werde immer weniger genutzt, der Aufwand sei für das Museum aber hoch. Vereinzelt habe es Rückmeldungen und kritische Stimmen gegeben. Im Museumsbetrieb sei das Thema aber «kaum präsent».

Nutzt du oft Bargeld?

Das Zürcher Kunsthaus folgt dem Beispiel anderer bekannter Museen wie dem Moma in New York oder dem Rijksmuseum in Amsterdam. Hierzulande akzeptieren neben zahlreichen Restaurants auch die Berner Verkehrsbetriebe BLS an den Automaten oder die Swiss und Edelweiss kein Bargeld.

Wer auf Zahlungen mit Karte und Twint verzichtet, kann aber weiterhin das Kunsthaus besuchen: Das Restaurant «Bei Moundi am Kunsthaus» akzeptiert weiterhin Bargeld und verkauft Eintrittskarten.

Kommentare

User #2116 (nicht angemeldet)

Nur Züri hät‘s Gpüri!

User #5037 (nicht angemeldet)

Wer die Wahl hat die Qual…..wer quält sich schon gerne selbst?

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