Zürich macht ernst: 360 Parkplätze fallen Velos zum Opfer
Die Suche nach einem freien Auto-Parkplatz in Zürich ist selten ein Zuckerschlecken. Und süsser wird es kaum: 360 Parkplätze werden neu Velo-Abstellfelder.

Das Wichtigste in Kürze
- In Zürich werden 220 weisse und 140 blaue Parkplätze für Velos umgenutzt.
- FDP-Gemeinderat Egli nervt sich über den «Fetisch, Parkplätze abzubauen».
- Das Tiefbauamt spricht von effizienter Platznutzung: 10 Velos statt 1 Auto.
Bis nächsten Frühling wächst das Veloverleih-Angebot in Zürich kräftig: 2500 Publibikes sollen dann zur Verfügung stehen.
Dafür braucht es mehr Publibike-Stationen – und die finden Velofahrer derzeit meist auf den Trottoirs oder am Rande von Stadtparks. Künftig sollen sie aber auf der Strasse stehen.
«Fetisch entwickelt, Parkplätze abzubauen»
Auf Kosten von Auto-Parkplätzen: Dem Projekt «Züri Velo 2.0» fallen 220 weisse und 140 blaue Parkplätze zum Opfer, wie «TeleZüri» nun berichtet.

Das Zürcher Gemeinderats-Mitglied Andreas Egli von der FDP ist genervt. «Die Stadträtinnen haben einen Fetisch entwickelt, um Parkplätze abzubauen», sagt er ins TV-Mikrofon.
Den Fussverkehr nicht stören
Das ganze Projekt angestossen hat diejenige Person, die es heute umsetzt: SP-Stadträtin und Tiefbauvorsteherin Simone Brander.
Als sie noch Gemeinderätin war, reichte sie im Februar 2019 eine Motion ein. Der Stadtrat solle prüfen, wie die Veloverleih-Stationen so aufgestellt werden könnten, dass sie den Fussverkehr nicht beeinträchtigen.

Das Ergebnis der Prüfung: Die Velos sollen nicht mehr auf den Trottoirs abgestellt werden – sondern auf bisherigen Auto-Parkplätzen.
Statt ein Auto lieber zehn Velos
«Es steht hier in der Stadt nicht viel Fläche zur Verfügung. Wo wir Ressourcen haben, sind die Parkplätze», sagt Tiefbauamt-Sprecherin Helen Berg im Lokal-TV.
Und bemerkt: «Diesen Platz können wir so viel effizienter nutzen: Ein Parkplatz für ein Auto kommt nun zehn Velo-Stellplätzen zugute.»