Vor 16 Jahren verschickte ein Mann eine als Weinsendung getarnte Sprengfalle an eine Zürcher Zeitungsredaktion. Jetzt wurde er zu zehn Jahren Haft verurteilt.
Pakete
Betrüger nutzen die Vorweihnachtszeit für gefälschte Nachrichten über Pakete. - Keystone
Ad

Das Wichtigste in Kürze

  • 2002 verschickte ein Mann in Zürich eine als Weinsendung getarnte Bombe.
  • Verletzt wurde niemand. Das Paket erreichte eine Zürcher Zeitungsredaktion.
  • Jetzt wurde der Täter zu zehn Jahren Haft verurteilt.

Ein heute 42-jähriger Mann verschickte im Jahr 2002 eine selbst gebaute Bombe an die Zürcher Redaktion der kosovo-albanischen Zeitung «Bota Sot». Die Sprengfalle war als eine Weinsendung getarnt. Weil der Empfänger das Paket an der Seite öffnete, wurde der Zündmechanismus nicht ausgelöst.

Schon 2017 verurteilte das Bundesstrafgericht den Paket-Bomber wegen mehrfachen versuchten Mordes und mehrfacher Widerhandlung gegen das Waffengesetz zu einer Freiheitsstrafe von zehn Jahren. Der Mann beantragte, die Strafe auf acht Jahren zu reduzieren. Ohne Erfolg: Dem Bundesgericht genügte seine Argumentation nicht. Somit wird das Urteil definitiv. 

Kosovokrieg als Auslöser für das geplante Attentat

Der Täter habe vor dem Bundesstrafgericht ausgesagt, er hätte die Bombe absichtlich so präpariert, dass sie nicht explodierte. Wie «Toponline» weiter berichtet, habe der schweizerisch-mazedonische Doppelbürger der Redaktion nur einen «Denkzettel» verpassen wollen.

Als Motiv für seine Tat habe der Angeklagte angegeben, dass die «Bota Sot» während des Kosovokriegs Fluchtwege von Zivilpersonen bekanntgegeben habe. Die hätte zu Massakern geführt. Ein Fernsehbericht sei der Auslöser gewesen, die Bombe zu bauen. Am 26. September 2002 schickte der Mann das Paket in Zürich-Oerlikon ab.

Ad
Ad