Skyguide hat in Zumikon ZH einen neuen Funkmast geplant. Dagegen gingen zwar vier Beschwerden ein – der Mast wird aber trotzdem bereits gebaut.
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In Zumikon ZH wehren sich mehrere Anwohner gegen einen Funkmast - bisher aber ohne Erfolg. (Symbolbild) - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • In Zumikon ZH muss Skyguide einen Funkmast ersetzen.
  • Wegen der Gestaltung wehren sich Anwohner gegen den Neubau.
  • Trotz dieser hängigen Einsprachen hat Skyguide mit dem Funkmast-Bau begonnen.

In Zumikon ZH steht schon seit 1988 ein Funkmast. Er dient der Flugsicherung Skyguide als Funkanlage für die Kommunikation zwischen Pilot und Flugverkehrsleiter. Auch die Kantonspolizei und die Swisscom verwenden den Mast.

Vor gut zwei Jahren war bekannt geworden, dass Skyguide, die in die Jahre gekommene und zunehmend mit Rostproblemen kämpfende Anlage, ersetzen muss. In der der Zürcher Goldküsten-Gemeinde regte sich umgehend Widerstand dagegen.

Anwohnerinnen und Anwohner sowie die Gemeinde hatten Mühe mit der Gestaltung des Funkmasts. Anstelle des bestehenden schmalen Rohrmasts sollte nämlich ein Gittermast erstellt werden. Dieser wäre vier Meter höher und auch vom Umfang her massiver.

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Wie die «Zürichsee-Zeitung» berichtet, hat Skyguide nun trotz vier hängiger Beschwerden der Anwohnerschaft beim Bundesverwaltungsgericht mit den Arbeiten am neuen Mast begonnen. Möglich ist dies demnach, weil das Gericht einem Antrag von Skyguide stattgeben und den Beschwerden die aufschiebende Wirkung entzogen hat.

So kann Skyguide zwar bauen, nimmt aber das Risiko in Kauf, dass ein Gericht die Baugenehmigung im Nachhinein für ungültig erklärt.

Skyguide argumentiert mit der Sicherheit

Der Rechtsvertreter der verschiedenen Anwohnergruppen sagt, dass die «Situation in mehrerer Hinsicht unschön» sei. Skyguide habe es versäumt, im Vorfeld mit den Anwohnern das Gespräch zu suchen, erklärt Hans-Jacob Heitz.

«Das ist reine behördliche Arroganz. Dabei hätten wir sicher eine gütliche Lösung gefunden. Man hätte den Mast beispielsweise etwas versetzt hinstellen können, es gibt ja genügend freie Fläche.»

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Ein Mitarbeiter von Skyguide kontrolliert die Monitore bei Skyguide im Tower des Flughafen Zürich Kloten. (Archivbild) - Keystone

Skyguide argumentiert laut Anwalt Heitz mit der Sicherheit und sagt, dass der bestehende Mast in einem so schlechten Zustand sei, dass er bei einem stärkeren Sturm umzustürzen drohe.

Eine Mediensprecherin schreibt auf Anfrage der «Zürichsee-Zeitung»: «Sende- und Empfangsanlagen gehören in der Luftfahrt generell zu den sicherheitsrelevanten Infrastrukturen und müssen nach Ablauf der Betriebszeit ordentlich ersetzt werden.»

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