Der Bahnverkehr zwischen Genf und Lausanne war seit Dienstag wegen eines Gleisschadens unterbrochen. Nun fahren die Züge mit Einschränkungen wieder.
Nachdem der Zugverkehr wegen eines Gleisschadens ab Dienstag gestört war, wurde der Betrieb am Freitagmorgen zwischen Lausanne und Genf wieder aufgenommen - allerdings noch mit Einschränkungen.
Nachdem der Zugverkehr wegen eines Gleisschadens ab Dienstag gestört war, wurde der Betrieb am Freitagmorgen zwischen Lausanne und Genf wieder aufgenommen - allerdings noch mit Einschränkungen. - sda - KEYSTONE/JEAN-CHRISTOPHE BOTT
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der Gleisschaden zwischen Genf und Lausanne ist mehrheitlich behoben.
  • Die Züge fahren seit Freitagmorgen mit Einschränkungen wieder.

Der Bahnverkehr zwischen Lausanne und Genf, hat am Freitagmorgen wieder aufgenommen werden können. Allerdings konnte noch nicht die ganze Kapazität ausgeschöpft werden. Die Strecke war seit Dienstag wegen eines Gleisschadens bei Tolochenaz (VD) unterbrochen.

Das erste Gleis wurde um 3 Uhr und das zweite um 5 Uhr wiederhergestellt, teilten die SBB auf Twitter mit.

Im Fernverkehr würden vier von sechs Zügen pro Stunde und Richtung verkehren.

Am Vortag hatten die SBB mitgeteilt, dass die Züge an der Einsturzstelle nur mit 20 Kilometern pro Stunde fahren würden. Aus diesem Grund bleibe die Kapazität der Strecke Lausanne und Genf eingeschränkt. Auch zwischen Morges und Allaman verkehren weiterhin Ersatzbusse. Das reduzierte Angebot dürfte mindestens bis nächsten Dienstag dauern.

Gleissenkung wegen Rohrverlegung

Der Bahnverkehr war seit Dienstag um 17 Uhr wegen Gleissenkungen unterbrochen. Ersten Analysen zufolge ist die Senkung auf Arbeiten eines Drittunternehmens zurückzuführen. Dieses hatte ein Rohr etwa zehn Meter unter den Bahngleisen verlegt.

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Auf der SBB-Strecke zwischen Genf und Lausanne hatte sich ein Loch gebildet. - Twitter/@SBBTrainDriver

Seit der Gleissenkung hatten rund 60 Leute im Schichtbetrieb rund um die Uhr an der Schadensstelle gearbeitet. Die entstandenen Hohlräume mussten gefüllt und der Boden durch Injektionen stabilisiert werden. Dafür haben die Teams vor Ort mehr als 25 Kubikmeter Beton in den Hohlraum unter dem Gleisbett gegossen. Zudem wurden Mikropfähle zur Stabilisierung des Bodens in den Untergrund eingelassen.

Den Bahnreisenden war empfohlen worden, auf nicht unbedingt notwendige Reisen auf der Strecke Lausanne – Genf auch zu verzichten.

Genf vom Rest der Schweiz abgeschnitten

Angesichts des mehrtägigen Unterbruchs der Bahnstrecke ist in der Genferseeregion der Ruf nach dem Bau einer neuen Bahnlinie laut geworden. Der mehrtägige Unterbruch habe erinnert, dass die Mobilität im zweitwichtigsten Wirtschaftszentrum heute stark von einer einzigen und fragilen Eisenbahnlinie abhänge. So schrieben die Kantonsregierungen der Waadt und Genfs am Donnerstag in einer Mitteilung.

Das sei für Zehntausende Pendlerinnen und Pendler sowie für Logistikdienstleistungen unhaltbar. Die SBB hätten keine Möglichkeit, Züge in solchen Fällen auf andere Strecken umzuleiten. Dadurch werde der Grossraum Genf per Bahn vom Rest der Schweiz abgeschnitten.

Die beiden Kantone halten daher den Bau einer neuen Bahnlinie bis 2050 für «unabdingbar» und «dringend nötig». In einem ersten Schritt sollen bis 2035 ein zweigleisiger Tunnel zwischen Morges und Allaman realisiert werden. Auch soll es einen unterirdischen Bahnhof in Genf geben.

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