Bauern

Zu viel Milch: Schweizer Bauern schlachten ihre Kühe früher

Simon Huber
Simon Huber

Bern,

Ein Milchüberschuss setzt Schweizer Bauern unter Druck. Sinkende Exporte und fallende Preise zwingen viele, ihre gesunden Kühe früher zu schlachten.

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In der Schweiz haben die Bauern mit einem Milchüberschuss zu kämpfen. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • 25'000 Kühe sollen zusätzlich geschlachtet werden, um einen Milchüberschuss auszugleichen.
  • Der Milchpreis fällt teils von 70 auf 40 Rappen pro Liter.
  • Grund dafür sind unter anderem die strengen US-Zölle von Donald Trump.

Der Schweizer Milchmarkt steckt in der Krise. Wegen eines drohenden Überschusses müssen viele Bauern ihre Herden verkleinern.

In der Schweiz leben rund 500'000 Milchkühe, normalerweise werden etwa 85'000 pro Jahr geschlachtet. Um den aktuellen Überschuss von 5 Prozent auszugleichen, müssten laut der «NZZ am Sonntag» jedoch rund 25'000 zusätzliche Kühe weg.

Die Ursachen sind klar: Zu viel Milch, zu wenig Absatz. Das gute Wetter sorgte für reichlich Futter und damit für besonders hohe Produktion.

Währenddessen brach die Nachfrage im Ausland ein. Allen voran beim Gruyère-Käse, dessen Export laut Branchenvertretern um mehr als die Hälfte zurückging.

Mitverantwortlich sind die US-Zölle von Donald Trump, die den Absatz von Schweizer Käse und Schokolade in den USA stark bremsten.

Preiszerfall soll verhindert werden

Bauern, die bisher etwa 70 Rappen pro Liter Milch erhielten, bekommen teils 30 Rappen weniger. Die Branchenorganisation Milch warnt deshalb vor weiter sinkenden Preisen und ruft indirekt dazu auf, die Milchmenge zu senken.

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Branchenorganisationen wollen nun einen Preiszerfall verhindern. - keystone

Auch die Milchgenossenschaft Mooh forderte ihre Mitglieder auf, gemeinsam einen Preiszerfall zu verhindern.

Trinkst du Kuhmilch?

Parallel versucht die Branche, den Markt über Exporte zu entlasten. Ein Notfallfonds von elf Millionen Franken soll den Verkauf von Butter und Rahm ins Ausland stützen.

Ob das reicht, bleibt unklar. Im schlimmsten Fall drohen in den kommenden Monaten noch mehr Schlachtungen.

Kommentare

User #5490 (nicht angemeldet)

In der Schweiz haben Milchkühe an einem Überschuss von Bauern zu kämpfen..!!

User #2660 (nicht angemeldet)

Durch die US-Zölle von 39 % auf Schweizer Käse ist der Export stark eingebrochen. Dadurch entsteht ein Milchüberschuss von rund 5 %, laut Branchenverband droht die vorzeitige Schlachtung von bis zu 25 000 Kühen. Diese Zahl ist eine plausible Schätzung, kein sicherer Wert. Der Grund liegt in Marktmechanismen und in einer bewussten Entscheidung von Karin Keller-Sutter.

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