Youtuber wandert mit Flipflops und Badehosen auf Barrhorn

Nicht selten wandern alpinistisch unerfahrene Menschen in den Bergen – und die Unfälle häufen sich. Im vergangenen Jahr mussten die Bergrettungsdienste 3680-mal ausrücken, wie SAC-Statistiken zeigen.

Ein deutscher Youtuber hat das leichtsinnige Verhalten nun aber auf ein neues Level gehoben. Nur mit Badehosen und Flipflops bekleidet, besteigt er das 3600 Meter hohe Barrhorn.

Dabei mangelt es Kevin Lee nicht nur an Ausrüstung und Vernunft, sondern scheinbar auch an Orientierung. In einem Youtube-Video erklärt er seinen 834 Abonnenten, er wolle auf diesen Berg hinter ihm wandern. Er zeigt dabei Richtung Bishorn (4151 Meter), doch eigentlich will er auf das 3610 Meter hohe Barrhorn.

Mit einem Kumpel als Begleitung und Kameramann beginnt Lee seine Reise um 8
Uhr morgens. «Eigentlich ist das hier geisteskrank», gibt er zu. Unterwegs treffen die beiden immer wieder auf Wanderer, die sie auf die Gefahren in den Bergen aufmerksam machen. Doch der Deutsche will davon nichts wissen.

«Hier laufen hunderte Leute am Tag hoch in Wandersachen. Wo ist da die Challenge?», fragt er im Video. «Ist doch voll langweilig, so kann es jeder machen.»

Auf etwa 2600 Höhenmeter muss sein Begleiter aufgeben und umkehren. Nachdem seine Flipflops kaputtgehen, bestreitet Lee den Aufstieg fortan nicht nur alleine, sondern auch barfuss. Um 15:30 Uhr erreicht er auf 3600 Metern über Meer den Gipfel.

Beim Abstieg kämpft Lee mit seinen schmerzenden Füssen. «Ich komme hier kaum voran, weil die Füsse schmerzen bei jedem Schritt», klagt er.

Mit Bandagen versucht er zunächst, Abhilfe zu schaffen. Doch schliesslich bittet er seinen Kumpel, ihm aus der SAC-Hütte entgegenzukommen und Crocs mitzubringen. Die beiden erreichen die Hütte erst, als es bereits dunkel ist.

Für Lee ging die Geschichte glimpflich aus. Doch viele Wanderer vor ihm hatten weniger Glück. Immer wieder kommt es in den Schweizer Bergen zu Toten und Verletzten. Auch wenn er selbst beinahe verunglückt war, scheint Lee nichts daraus gelernt zu haben.

«Ich bin einfach mega stolz», sagt er zum Schluss seines Videos. «Das hat mir so viel Erfahrung gebracht.» Nachmachen sollten es ihm seine Zuschauer allerdings nicht. «Seht das Ganze als Entertainment am besten», so der Youtuber.