Der geplante Auftritt des Rechtspopulisten Éric Zemmour in Genf sorgt für Widerstand. Mehrere Gruppierungen haben sich mobilisiert um den Vortrag zu verhindern.
Plakate mit dem Slogan «Zemmour Casse-toi!» (Zemmour, hau ab!) rufen zur Kundgebung am kommenden Mittwoch auf.
Plakate mit dem Slogan «Zemmour Casse-toi!» (Zemmour, hau ab!) rufen zur Kundgebung am kommenden Mittwoch auf. - sda - Keystone/SALVATORE DI NOLFI
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Das Wichtigste in Kürze

  • Mehrere Gruppierungen leisten Widerstand gegen einen Vortrag von Éric Zemmour.
  • Der französische Journalist wurde bekannt durch seine rechtsextremen Aussagen.
  • Eine Online-Petition der Gegner hat bereits über 2000 Unterschriften gesammelt.

Rund 60 Gruppierungen, Gewerkschaften und Parteien haben sich mobilisiert, um den Vortrag des umstrittenen Journalisten Éric Zemmour zu verhindern.

«Wir akzeptieren keinen Raum für Diskurse, die Faschismus und Rassismus normalisieren», sagte ein Mitglied der Vereinigung des antifaschistischen Kampfes.

«Seine Aufrufe zum Hass werden regelmässig in Gewalttaten umgewandelt», hiess es weiter.

Der mögliche französische Präsidentschaftskandidat wurde kürzlich wegen Anstachelung zum Hass gegen Muslime zu einer Geldstrafe von 3000 Euro verurteilt. Am Mittwoch wird er in Genf zu einem Vortrag mit dem Anwalt Marc Bonnant erwartet. Die Antifaschisten wollen gegen diesen Auftritt protestieren. Die Bewilligung für die Kundgebung wurde von den Behörden noch nicht erteilt.

Éric Zemmour wurde wegen einer Hassrede zur einer Geldstrafe verurteilt

Der Ort und die Uhrzeit der von der Vereinigung Convergences organisierten Veranstaltung sind nicht bekannt. Die Stadt Genf hatte es abgelehnt, für Zemmours Rede einen ihrer Säle zu vermieten. Sie begründete dies offiziell mit einer «Gefahr der Störung der Sicherheit und Ordnung». Der Autor, der mit fremden- und frauenfeindlichen Aussagen provoziert und polarisiert, will in der Calvin-Stadt sein jüngstes Buch vorstellen.

Stadtpräsidentin Frédérique Perler (Grüne) hatte dem RTS erklärt, dass der Besuch im Widerspruch der Offenheit stehen würde. Deshalb sei Éric Zemmour nicht willkommen. Der Kanton seinerseits hat keine Einwände gegen Zemmours Auftritt. Dieser stelle in seiner jetzigen Form keine Gefahr für die öffentliche Ordnung dar, heisst es.

Online-Petition der Gegner des Publizisten bereit über 2000 Unterschriften

Die Gegner des rechtsextremen Publizisten haben sich auch im Internet formiert. Eine Online-Petition ist von mehr als 2250 Personen unterzeichnet worden. Darin werden die Genfer Behörden aufgefordert, den Vortrag zu verbieten.

Es gibt aber auch Stimmen, die den Auftritt befürworten. Eine Online-Petition der Organisation der französischen Emigranten verteidigt die Rede von Zemmour im Namen der Meinungsfreiheit. Sie hat mehr als 700 Unterzeichner.

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