Immer wie mehr Schweizer leben in einer Wohngemeinschaft. Während der Corona-Pandemie leidet die Nachfrage aber.
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Die Bewohner einer WG beim Essen. (Symbolbild) - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Das Interesse an Wohngemeinschaften ist in der Schweiz immer wie mehr gestiegen.
  • Mittlerweile wohnen nicht nur Junge, sondern auch ältere Menschen in geteilten Wohnungen.
  • Die Nachfrage hat während der Corona-Pandemie jedoch abgenommen.

Studenten-WG oder Alters-WG: Wohngemeinschaften sind im Trend. Vor zehn Jahren teilten sich nur etwas mehr als 1,5 Prozent der Schweizerinnen und Schweizer ihre Wohnung.

Bis 2018 ist dieser Anteil auf 2,7 Prozent deutlich angestiegen, wie Raiffeisen Schweiz in einer Studie aufzeigt. Längst würden sich nicht nur Studentinnen und Studenten für diese günstige und flexible Wohnform entscheiden.

Grosse Wohnkommunen bleiben Seltenheit

Auch junge Berufstätige und vor kurzem zugezogene Ausländer ziehe es vorwiegend in den grossen urbanen Zentren in diese gemeinschaftliche Wohnform. Während sie für eine Mehrheit nur eine Übergangslösung sei, gebe es aber durchaus viele Dauer-WGs in allen Alters- und Einkommensklassen.

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Die drei Nationalratsmitglieder während einer Session in ihrer Polit-WG in Bern. - Keystone

Mit 85,5 Prozent ist laut der Studie die Zweier-WG die beliebteste WG-Form, 12 Prozent sind Dreier-Gespanne. Grosswohnkommunen mit mehr als drei Personen seien hierzulande dagegen eine Seltenheit. In gerade einmal 1,8 Prozent der WG-Haushalte leben vier Personen, nur 0,6 Prozent weisen fünf oder mehr Bewohner auf.

Mehr Frauen als Männer in WGs

Mit einem Anteil von 59 Prozent wohnen Frauen deutlich häufiger in Wohngemeinschaften als Männer. Dabei sind laut Studie 37 Prozent reine Frauen-Wohngemeinschaften, 21 Prozent reine Männer-WG und 42 Prozent gemischte Haushalte.

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Zwei Frauen in ihrer WG beim Kochen. - Keystone

Der durchschnittliche WG-Bewohner erzielt ein Jahreserwerbseinkommen von rund 65'000 Franken. Deutlich untervertreten sind Erwerbstätige mit Löhnen von über 100'000 Franken.

Wohngemeinschaften leiden unter Corona-Krise

Im Gegensatz zu den anderen Immobilien-Segmenten scheine die Corona-Pandemie in diesem schnelllebigen Markt aber deutliche Spuren hinterlassen zu haben. So schreibt Raiffeisen in der Studie. Mit Fernunterricht und Homeoffice seien nämlich wichtige Gründe für das Wohnen in einer WG weggefallen. Dazu zählt etwa die Nähe zur Ausbildungsstätte oder zum Arbeitsplatz.

Die Nachfrage nach WG-Zimmern in diesem dynamisch reagierenden Markt ist jedenfalls regelrecht eingebrochen. Das zeige die Analyse der Daten der grössten Plattform wgzimmer.ch. Die Zahl der Seitenaufrufe zur Zimmersuche sei im letzten Quartal 2020 rund 20 Prozent unter dem Vorjahresniveau gelegen, so Raiffeisen.

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