Der Westschweizer Schriftsteller und Verleger Rolf Kesselring ist am vergangenen Samstag im Alter von 80 Jahren gestorben. Dies gab seine Familie am Mittwoch bekannt. Als ungewöhnliche Persönlichkeit mit einem turbulenten Lebenslauf gab er satirische Zeitschriften in der Romandie und in Frankreich heraus und förderte damit zahlreiche Zeichner und Comic-Autoren.
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Brennende Kerzen. - keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Kesselring wurde am 26.

Oktober 1941 in Martigny VS geboren und besuchte das Lehrerseminar, bevor er für eine gewisse Zeit ins Gefängnis wanderte. Danach wechselte er in die Buchbranche. Er begann in Paris als Herausgeber von Comics für Erwachsene, wo er Autoren wie Topor bekannt machte

Nach seiner Rückkehr in die Schweiz eröffnete Rolf Kesselring 1970 seine erste Buchhandlung «La Marge» in Yverdon. Es folgten weitere Buchhandlungen in La Chaux-de-Fonds, Genf, Neuenburg und Lausanne. Ausserdem eröffnete er eine Parallelvertriebskette in Frankreich.

In den 1980er-Jahren waren seine Buchhandlungen Kultstätten der Comic-Kultur und der Underground-Literatur und verbreiteten zahlreiche Comics wie «Barbarella», Zeitungen - darunter «L'Echo des Savanes» - und andere Werke, die oft ebenso selten wie anrüchig waren und ihm mehrere Anklagen wegen «obszöner Veröffentlichungen» und Zollbeschlagnahmen einbrachten.

Kesselring war auch Co-Autor mehrerer Comics, Science-Fiction-Autor und Herausgeber der Zeitschrift «Alerte!». Zudem schrieb er Kurzgeschichten und Romane. Seine letzten Jahre verbrachte er in Bullet im Waadtländer Jura.

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